Studie widerlegt Negativ-Klischees über die Einwanderer

23. Oktober 2007 | Von | Kategorie: Gesellschaft | 5 Kommentare |

Getragen von einem Gremium aus Politik, Medien und Verbänden hatte Sinus Sociovision eine qualitativ-psychologische Studie zu den Lebenswelten von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland durchgeführt. Ziel der Studie sei ein unverfälschtes Kennenlernen und Verstehen der Alltagswelt von Migranten, ihrer Wertorientierungen, Lebensziele, Wünsche und Zukunftserwartungen gewesen.

Die Studie zeigt ein facettenreiches Bild der Migranten-Population auf und widerlegt viele verbreitete Negativ-Klischees über die Einwanderer. Die meisten Migranten seien um Integration bemüht und würden sich als Angehörige der multikulturellen deutschen Gesellschaft verstehen. „Die meisten befragten Migranten und Migrantinnen wollen sich in die Gesellschaft einfügen, legen aber Wert darauf, ihre kulturellen Wurzeln nicht zu vergessen“, stellte Hoofe in der Pressekonferenz fest. Vor allem die jüngeren Befragten der zweiten und dritten Generation hätten ein bi-kulturelles Selbstbewusstsein und würden ihren Migrationshintergrund und die Mehrsprachigkeit als Bereicherung für die Gesellschaft sehen.

Die Studie zeigt nach Aussage Hoofes auch, dass die Integration bei höherem Bildungsstand von Einwanderern leichter gelingt. Die Befragten beklagten sich ferner über die mangelnde Integrationsbereitschaft der Mehrheitsgesellschaft und ihr geringes Interesse an den neuen Mitbürgern.

Weitere Unterlagen der Studie:

  • Sinus-Studie: Die Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland – Zentrale Ergebnisse einer qualitativen sozialwissenschaftlichen Untersuchung
  • Migranten-Milieus: Erste Erkenntnisse über Lebenswelten und wohnungsmarktspezifische Präferenzen von Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland

5 Kommentare
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  1. Eine weitere Studie über etwas was jeder schon wußte.
    Aber auch diese wird bestimmt als falsch dargestellt, weil man sich weiterhin die negativbeispiele raus sucht und diese als Beispiel für fehlgeschlagene Integration auf alle darlegen wird.
    Glauben kann nur der , der auch Glauben will.

  2. Ich bin nicht der Superstatistiker: haben die wirklich 104 Menschen mit Migrationshintergrund befragt? Das wären 0,0006% der Wohnbevölkerung (mit Migr.-hintergrund)…

    @Coskun
    Warum die Aufregung? Es wird doch immer festgestellt, daß die Deutschen schuld an der „fehlgeschlagenen Intergration“ sind?

    Gruß,
    Boo

  3. @ Boo
    Dann haben Sie mich wohl falsch verstanden.
    Es geht mir nicht darum denn Deutschen den Schwarzen Peter zu zuschieben.
    Es geht mir eher darum das die bis dato erreichten bzw. auf den weg gebrachten Gesellschaftlichen erfolge auch mal betrachtet werden sollen.
    Es soll nicht immer ein Negativbeispiel als ein Spiegelbild für alle hingestellt werden.
    Die Integration ist ist gelungen , nicht überall und nicht bei allen , aber der Großteil ist schon in Deutschland angekommen und schlägt bereits wurzel.

  4. Hallo Coskun,

    ich hole mal etwas weiter aus: Sie können Studien zu jedem Thema und wahrscheinlich und unterschiedlichen Ergebnissen finden. An anderer Stelle schreiben Sie ja auch, eine Studie ist für Sie wertlos, weil gewisse Personen daran mitgearbeitet haben. Aus meiner Sicht geht aber das Problem schon los, wenn die Studie ein Ziel bekommt nach dem Motto: was will ich mit meiner Studie belegen? Ab diesem Zeitpunkt filtern Sie bereits. Wenn jetzt z.B. eine Studie erstellen möchte, um rauszubekommen, wieviel Deutsche rechtsradikales Gedankengut in sich tragen, habe ich schon mal 2 Probleme zu klären: wie definiere ich rechtsradikal und wie formuliere ich die Fragen, um Antworten zu bekommen, die in mein Definitionsschema passen. Ergebnis: jeder 4. Deutsche ist rechtsradikal eingestellt. Ich kann Ihnen Studien erstellen, da fällt das Ergebnis noch schlimmer aus – und ich erstelle Ihnen Studien, die belegen, daß es nur sehr wenige Deutsche sind, die wirklich rechts sind.

    Das gleiche mit den Klischees: Nehmen Sie aus der Studie die Worte „Migrationshintergrund“ raus, ersetzen Sie „Ausländer“ durch Deutsche und sie können die Studie auf Deutsche anwenden. Es gibt Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Hang zu Konsum und Selbstdarstellung und den ganzen negativen Ballast auch in der deutschen Bevölkerung.

    Die meisten aller Deutschen haben keine Probleme mit Ausländern oder Deutschen mit Migrationshintergrund (ich kürze das jetzt mal mit AoDM ab, das soll aber keine Diskriminierung sein!) – das behaupte ich jetzt einfach mal. Die großen Probleme gibt es meist in Ballungszentren mit den ganzen negativen Begleiterscheinungen. Das ist aber aus meiner Sicht normal. Nicht normal ist, wenn man diese Probleme nicht beim Namen nennen darf. Da sind wir aber mittlerweile z.T. angelangt.

    Intergration: es gibt soziale Brennpunkte, da wird nie eine wirkliche Integration stattfinden – und es gibt Bereiche, da sind AoDM’s ganz normal. Wenn ich durch unsere Stadt gehe, sehe ich mehr „Personen südländischen Aussehens“ und Frauen mit Kopftüchern als Deutsche. Wenn die nicht intergriert wären – na Prost Mahlzeit.

    Ich kenne eine kleine Stadt (hab da mal gelebt) in Norddeutschland, da haben AoDM’s ganze Straßenzüge aufgekauft. Die haben überhaupt nicht die Absicht, sich zu integrieren. Diese Seite der Medaille gibt es auch – und das wissen wir beide.

    Deswegen lese ich zwar immer noch Studien – aber die meisten sollte man nicht überbewerten. Und Statistik ist ja eh immer so eine Sache…

    Die Integration ist ist gelungen , nicht überall und nicht bei allen , aber der Großteil ist schon in Deutschland angekommen und schlägt bereits wurzel.

    So in etwa sehe ich das auch.

    Gruß,
    Boo

  5. @ Boo
    Sehen Sie , somit haben wir einen gemeinsamen nenner.
    Und mit dieser Basis kann man auf gute zusammen arbeit aufbauen.

    Es sollten weniger die Vorurteile sondern die gemeinsamkeiten im Vordergurund stehen.
    Sie können mir ruhig glauben das diese Ghettobildungen oder die Ausgrenzung mir auch nicht gefallen.
    Aber man muß diesen Menschen die Hand strecken und nicht mit Vorurteilen denn letzten hoffnungsschimmern im keim ersticken.

 

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