Fleischskandal – Döner-Hersteller gehen in die Offensive
21. September 2006 | Von E. S. | Kategorie: Leitartikel | Keine Kommentare |Türkische Drehspießexperten fühlen sich ungerecht behandelt. Der Fleischskandal sei kein Dönerskandal. Dass Gammelfleisch an die Dönerbude kommt, sei ausgeschlossen. Schuld am schlechten Image des Döners: die Medien. (Quellen: Die Welt & Netzeitung)
Ufuk Seren verweist auf Prämierungsurkunden der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft – «Goldener Preis 2005 für Hähnchen Döner» und für «Hackfleischzubereitung am Spieß» –, zeigt offen Dokumente der staatlichen Kontrolleure für das verwendete Fleisch und lässt Reporter gern in das Wareneingangsbuch schauen, das den Weg der Ware dokumentiert. «Unser Fleisch ist von bester Qualität und wird stets streng kontrolliert», betont der für das Qualitätsmanagement zuständige Mitarbeiter der Firma Yeni Kapadokya, die mit 55 Mitarbeitern unter der Marke «Berlin Döner» Rohspieße in ganz Westeuropa vertreibt.
Der Skandal um Gammelfleisch hat auch der Döner-Branche schwer zugesetzt – zu Unrecht, findet Seren. «Da wurden in Bayern völlig überlagertes Spanferkel und vergammeltes Wildfleisch gefunden. Aber in den Medien werden die ganze Zeit Dönerspieße gezeigt», erregt sich der in Berlin aufgewachsene Türke. «Warum nicht auch mal eine Currywurst oder Salami?! So wird dem Verbraucher suggeriert, dass das ein Dönerskandal wäre. Es ist ein Fleischskandal, und es sind Gott sei dank Einzelfälle. Was haben wir damit zu tun, dass jemand sein Fleisch in einer Kühlhalle vergammeln lässt?»
Nun, es ist schon seltsam, dass die deutsche Presse, ob nun tatsächlich etwas vorliegt oder nicht, die Türkei oder eben die Türken besonders gerne negativ darstellt. Dabei bedient sie sich öfters stilistischen bzw. optischen Mitteln, um einen negativen Image aufzubauen. Empfehlenswert hierzu ist ein Artikel aus der Stern, der das oben besagte in bester weise bestätigt. Was ich davon halte, finden Sie hier.
Ekrem Senol – Köln, 21.09.2006