Übergriffe auf Ausländer als „schrecklicher Alltag“

20. April 2006 | Von | Kategorie: Leitartikel | Keine Kommentare |

Seltsam, dass Ehrenmorde, Zwangsheirat und islamischer Extremismus durch die Medien, allein schon aufgrund der Fülle der Nachrichten, so dargestellt werden, als seien sie an der Tagesordnung eines jeden Muslimen, während der Mordversuch an dem 37 Jahre alten Deutschen äthiopischer Herkunft, wie ein Einzelfall behandelt wird. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auf ein Artikel der FAZ vom 18.04.2006 aufmerksam machen:

Immer wieder kommt es in dem Bundesland zu gewalttätigen Übergriffen von Rechtsextremisten auf Ausländer oder auch deutsche Jugendliche aus dem linken Milieu. Besonders in Potsdam eskalierte jüngst die Gewalt, in Rheinsberg wurden von Ausländern betriebene Geschäfte und Lokale angegriffen. 2005 ordnete die Polizei 97 Gewaltstraftaten der rechten Szene zu.

Der Verein „Opferperspektive“ in Potsdam zählt im laufenden Jahr bereits 22 rechtsextrem motivierte Attacken mit vielen Verletzten. Der Mordversuch an dem 37 Jahre alten Mann sei daher „ein Fall, wie er immer wieder vorkommt“, sagt Sprecher Ole Weidmann. Viele Opfer hätten dabei bloß Glück gehabt, daß sie keine schwereren Verletzungen erlitten. Überfälle auf Ausländer seien der „schreckliche Alltag“ in Brandenburg, so Weidmann.

Da stellt sich doch die Frage nach der inneren Sicherheit, zumindest statistisch gesehen, bei der rechten Szene eher als bei den als größtes Problem bezeichneten Islamisten, nicht wahr Herr Schäuble?

Auch seltsam, dass integrationsunfreundliche Parolen und abstruse Forderungen Seitens vieler Politiker, seit dem Mordversuch in Potsdamm zurückgegangen sind. Ist wohl gerade unpassend, nicht wahr Herr Schönbohm?

Ekrem Senol – Köln, 20.04.2006

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