Türkische Frauen mit Kopftücher sind hoch im Kurs

28. März 2007 | Von | Kategorie: Feuilleton | 6 Kommentare |

In der Sache geht es um die Bleiberechtsregelung für Unabschiebbare. Also für Menschen, die entweder Staatenlos sind, aus Kriegsgebieten geflüchtet sind oder schlicht um Staatsbürger solcher Staaten, in denen Folter bzw. der Tod droht. In den allermeisten fällen geht es also nicht um Türken, türkische Mütter, türkische Kinder und erst Recht nicht um Kopftücher.

Dennoch müssen – wie so oft – türkische Frauen mit Kopftüchern solche Artikel schmücken (hier, hier oder hier). In welchem Zusammenhang stehen türkische Mütter mit Kopftuch mit langjährig geduldeten Ausländern? Gibt es keine zutreffenderen Motive für solche Artikel?

Ekrem Senol – Köln, 28.03.2007

6 Kommentare
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  1. In der Sache – der Ausländerrechtsreform – geht es nicht nur um die Bleiberechtsregelung für Unabschiebbare.
    Es geht auch um das Familiennachzugsalter (Stichwort „Importbräute“):

    Ein großer Teil des Ehegatten- und Familiennachzuges stammt aus der Türkei mit 15.162 Personen
    im Jahr 2005. Dies entspricht einem Anteil von 28,5 %. Im Jahr 1996 betrug dieser Anteil der Türkei noch 40,5 %. BAMF Statistik 2006

    Trotzdem man diese Bildwahl also sachlich begründen kann, sie ist sehr einfallslos.

  2. @ Maria

    Zum einen berichten die meisten Artikel überwiegend und schwerpunktmäßig über die Duldungsregelung.

    Nach Ihrem Argumentationsmuster wären Photos von Thailänderinnen mindesten genauso gut begründbar.

  3. Meine Güte sind wir wieder empfindlich. Wären auf den Titelbildern Thailänderinnen wär der Vorwurf: „Warum bildet man denn keine Türkinnen ab, die sind doch wohl ebenso betroffen. Da geht es doch nur darum die Türken auszublenden. Immer diese ewige Diskriminierung!“.
    Wenn man es unbedingt darauf anlegt, dann findet man immer ein Haar in der Suppe. Es sei denn, die Hausfrau hat beim Kochen ein Kopftuch getragen, was dann wiederum ein Vorurteil wäre, weil die Mohammedanerin zuhause am Herd das Kopftuch ja abnehmen darf. Aber auch nur, wenn eben kein außerfamiliärer Besuch da ist, was aber bedeutet, daß kein Haar in der Suppe zu finden ist, weil ja keiner eins sucht und auch keiner eins hieneingetan hat.

    Am besten in Zukunft verzichtet man bei Berichten über Ausländer komplett auf Bilder oder Zeichnungen oder gar Textpassagen, die irgendwie (egal in welcher Form, eventuell oder vielleicht diskriminierend oder beleidigend ausgelegt werden könnten. Vielleicht noch besser, man verzichtet komplett auf Berichte dieser Art, da man sie ja nun mal immer so drehen kann, daß sie diskriminierend sind. Aber dann muß man sich den Vorwurf gefallen lassen, daß man die Minderheiten in unserem Land ignoriert und nicht genügend würdigt.

    Egal wie man es angeht, irgendwie macht man es immer verkehrt.

    Gruß,
    Volker K.

  4. @ Volker

    Wieviele Haare haben Sie in Ihrer Suppe?

  5. Ich ziehe der Supe feste Nahrung vor. Von daher stellt sich mir diese Frage nicht.
    Aber Sie haben schon Recht, daß ich natürlich auch sehr empfidlich auf alle Themen bezüglich Islam und Bedrohung durch die schleichende Islamisierung reagiere. Allerdings versuche ich schon das richtige Maß zu finden. Ich kann mich nicht über eine Moschee auf eine Packung Camels aufregen (Ich glaube zumindest, daß auf der Packung eine drauf ist…)
    Allerdings über die IGMG Moschee, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird und auch noch steuerliche Vorteile genießt, rege ich mich dann doch auf.
    So würde ich mal meine Hemmschwelle umschreiben. Dagegen finde ich die Geschichte mit den Titelbildern eher banal, um ehrlich zu sein.

    Aber wenn es Sie stört, dann lassen Sie es ruhig raus. Ist mal ganz gut seinen Frust loszuwerden. (Alte Therapeuten-Weisheit)

    Gruß,
    Volker K.

  6. „Wieviele Haare haben Sie in Ihrer Suppe?“

    HEHE der war ja echt guuut!!!! 😀 😀 😀 😀

 

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