Eingebürgerte Deutsche oftmals erfolgreicher als gebürtige Deutsche

23. August 2008 | Von | Kategorie: Gesellschaft, Leitartikel | 5 Kommentare |

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat den vorab angekündigten Integrationsbericht am 20.08.2008 veröffentlicht. Darin wird aufgeführt, dass eingebürgerte Ausländer häufiger Abitur machten als ihre Altersgenossen, die aus deutschen Familien stammen. Sie seien im Ergebnis auch oftmals erfolgreicher als ihre Mitschüler.

NRW-Integrationsminister Armin Laschet - Photo: www.mgffi.nrw.de

NRW-Integrationsminister Armin Laschet - Photo: www.mgffi.nrw.de

„Der Bericht gibt ein deutlich realistischeres Bild über den Stand der Integration in unserem Land, als die bisher übliche Auswertung der Statistiken“, betonte Integrationsminister Armin Laschet bei der Vorstellung des Berichts. Da man bisher lediglich zwischen Deutschen und Ausländern unterschieden hatte, konnte man bisher eingebürgerte Zuwanderer nicht als Migranten in das Gesamtbild einwirken lassen. Das führte zur Verzerrung der Ergebnisse. So spiele der erste Integrationsbericht des Landes NRW eine bedeutende Rolle, weil sie auf die Integrationserfolge der Migranten hinweise. In diesem Zusammenhang sieht Laschet „ein deutliches Signal an die Mehrheitsgesellschaft, dass es viele Menschen gibt, die eine integrationspolitische Leistung erbringen, Ja zu Deutschland sagen und sich für diese Gesellschaft engagieren wollen.“

Die Erfolge der eingebürgerten Ausländer schlagen sich auch in einigen Statistiken nieder. Im Jahre 2006 hatten mehr als 30% der Eingebürgerten die Hochschulreife erlangt, während diese Zahl bei den Gebürtigen rund 27% betrug. Betrachtet man auch den Selbstständigenanteil im Arbeitsmarkt etwas genauer, fällt auf, dass die Eingebürgerten mit 10,7% ihren gebürtigen deutschen Mitbürgern um 0,6 Prozentpunkte vorreiten.

In dem Bericht finden sich zudem Informationen über den Ausländeranteil in Nordrhein Westfalen sowie über die Aus- und Zuwanderungszahlen in NRW. Im Jahre 2006 sollen in NRW 1,9 Millionen Ausländer gelebt haben, wobei aber die Zahl derer, die eine Zuwanderungsgeschichte haben, mit 4,1 Millionen deutlich höher liegt. Zu diesen Zahlen kommen noch 638.000 eingebürgerte Ausländer hinzu. Auffällig negativ sieht die Lage bezüglich der neuen Zuwanderung aus. Während im Jahr 2007 125.400 Menschen das Land verlassen haben, zogen nur 135.500 Personen zu, was einem Wanderungsgewinn von lediglich 10.100 Menschen entspricht, der „bei einer Bevölkerungszahl von 18 Millionen“ kaum noch spürbar sei. „Allein aus Gründen der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft ist das Engagement für eine bessere Integration der Zugewanderten in unser aller Interesse“, so Laschet.

Nähere Informationen zur Studie auf den Seiten: Integration NRW

5 Kommentare
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  1. Naja, diese Zahlen sind ja schön und gut, aber wie heißt es so schön: „Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!“

    Nimmt man diese Zahlen doch für Bare Münze, dann muss man mal den Integrationsminister fragen, warum bei den nicht eingebürgerten die Quoten niedriger sind, als bei eingebürgerten. Dies kann man ja nicht auf die Einbürgerung als solches schieben, sondern vielmehr ist es doch wieder ein Mal ein Indiz für die Ungleichbehandlung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Es klafft also eine riesen Lücke zwischen Deutschen, Eingebürgerten und Ausländern auf.

  2. Schöne Zahlen, nur dürfen die Mosl. das nicht als ihr Ergebnis darstellen! Es wandern ja auch noch andere vernünftige Menschen in Deutschland ein! Und ehrlich gesagt, wenn ich Hasan mit seinen Kumpels an der Bushaltestelle sehe und höre -meine Güte da ist ein Schulabschluss nicht in greifbarer Nähe!

    Peter Steinar

  3. @ Peter Steinar:

    Und was erblicken Sie, wenn Sie eine Ansammlung von Menschen mit feinem Anzug, Hemd und Krawatte erblicken? Keine Mosl.? Gehen Sie mal nachfragen! Dort fällt er vielleicht ja nur nicht auf.

  4. Naja, jeder sieht nur das was er sehen möchte. Wenn ich deutsche Sehe, dann saufen die auch nur Bier 🙂

  5. das es immer noch einen unterschied gibt zwischen jugendlichen mit migrationshintergrund gibt und welche ohne, das ist nicht zu bezweifeln. leider ist es so das sich die ethnische, die demographische und die soziale segregation in dem masse verräumlicht und konzentriert haben, das sich in manchen stadtteilen benachteiligte lebenschancen entwickelt haben. in den städten haben wir einen anteil von über 40% der unter 17 jährigen mit migrationshintergrund (zum teil auch mehr) ohne die schwer zuerfassenen Aussiedler miteinzubeziehen…diese gruppe summiert sich in stadteilen mit hohen kinderanteil, das eine überdurchschnittlichen ausländer und sozialhilfeanteil aufweist…dieses wichtige humanvermögen unserer gesellschaft darf nicht unter erschwerten lebenschancen aufwachsen…hier sind kommunen, vereine, verbände und vor allem bürgerschaftliches engagement gefragt…hier ist leider das ehrenamtliche engagement der betroffenden gehemmt oder sehr wenig ausgeprägt…hier sind ansätze zu machen..und sonst nirgends…integration beginnt vor unserer haustür..und die geht allen etwas an…mich und auch die…den deutschen und den ausländer…wenn ich von integration rede…dann meine ich die soziale integration ohne seine identität (kulturelle) zu verlieren..integration ist keine assimilation…aber diese jugendlichen haben es leider schwer …sich zu identifizieren…hier geht meine bitte an die erfolgreiche und die eliten mit migrationshintergrund…die integrierten mit identifikation…macht euch für die aufgabe einer integrationslotsen stark…wo auch immer…es liegt auch in euerer hand..das sich peter nciht über solche fälle schreiben muss…und soziale integration soll auch unsere biertrinkenden deutschen eine identifikation bieten..jenseits einer erwerbsarbeitorientierten gesellschaft…und wenn ich herrn glos´s konzept einer „bürgerarbeit“ durchlese..und welch positives feedback es bekam…*kopfschüttel*… also erfolgreich dritte generation voran…bis denn…und schönen tag noch…gruß an euch…

 

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