Rauchverbot auch in Wasserpfeifen-Cafés?

21. Juli 2008 | Von | Kategorie: Leitartikel, Recht | 9 Kommentare |

Deutschland wird immer mehr zur Rauchfreien Zone. Jedenfalls in öffentlich zugänglichen Räumen. Für Nichtraucher ein Segen; für Raucher, die aufhören möchten, eine gute Gelegenheit. Schließlich wissen wir seit einigen Jahren, dass Rauchen tötet, impotent macht oder den Menschen in der Umgebung Schaden zufügt usw. – steht auf jeder Schachtel.

Photo: Johny hanging head down from the tree photostream (flickr.com)

Photo: Johny hanging head down from the tree photostream (flickr.com)

Wie sieht es aber mit denen aus, die ab und zu mal eine typisch orientalische Wasserpfeife – die meisten dürften es aus dem Türkei-Urlaub kennen – anzünden? Schließlich ist auch die Wasserpfeife vom Rauchverbot umfasst: Tabak, Gluht und Rauch. Die Genießer der Wasserpfeife müssten demnach ebenfalls verzichten. Egal. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wie sieht es aber mit denen aus, die mit Wasserpfeifen ihr tägliches Brot verdienen – Cafèbetreiber, die Wasserpfeife zum rauchen anbieten?

Mal angenommen es gäbe ein solches Cafè, in der die Umsätze überwiegend aus dem Wasserpfeifen-Rauchangebot erwirtschaftet werden. Nahezu alle Gäste würden das Cafè besuchen, um Wasserpfeife zu rauchen. Zusätzlich angebotene Speisen und Getränke würden nur nebenbei konsumiert. Das Rauchverbot würde eine existenzielle wirtschaftliche Gefährdung des Betriebes mit sich bringen.

Eine Betreiberin eines solchen Wasserpfeifen-Cafés hat jedenfalls bei dem Verfassungsgerichtshof Berlin Verfassungsbeschwerde gegen das mit dem Berliner Nichtraucherschutzgesetz angeordnete Rauchverbot in Gaststätten – mit den oben genannten Argumenten – erhoben. Ihrem Eilantrag hat der Verfassungsgerichtshof am 11. Juli 2008 (VerfGH 93A/08) entsprochen.

Zum Glück.

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9 Kommentare
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  1. Naja, wenn es um einen Laden geht, wo es ausdrücklich drauf steht, dass es sich um ein Schischa – Café handelt (davon gibts in Hamburg ne Menge) sollte man doch davon abrücken das generelle Rauchverbot in Gaststätten und Restaurants durchzusetzen. Ich glaube in diesem Sinne hat auch das Gericht geurteilt.
    Trotzdem sollte es doch möglich sein, für Nichtraucher, in Restaurants weiterhin rauchfrei das Essen genießen zu können.

  2. Das Nichtrauchergesetzt ist ein Witz.
    Denn hier wird der Bürger einmal wieder bevormundet.
    Es sollte doch jedem Gastronom selbst überlassen sein , sich zu einem Nichtraucher bzw Raucherladen bekennen.
    Somit hätte der Gast die Freiheit sich selber aus zu suchen wo er hingehen möchte.
    Dieses Beispiel mit der Wasserpfeiffe ist zwar ein eindeutiges Beispiel , aber wieviele Gaststätten leben davon das abends nach Feierabend der Gast ein oder mehr Biere konsumiert und dabei noch eine Zigarette raucht.
    An derern Aussenreklame steht zwar nicht Wasserpfeifen , sonder eher sowas wie Eck kneipe , aber betroffen sind diese genau so.

  3. Also ich freue mich über das Rauchverbot !! Endlich mal wo hingehen ohne hinterher zu stinken wie #*# 😉 Und auch den ganzen Abend lang nicht die Scheiße von anderen einathmen müssen !!! Das Recht des einen ist IMMER AUCH das Recht des anderen !
    Tja, und was die Schischa Cafes angeht – warum sollte es für die Ausnahemn geben ??
    Wenn die weiter blubbern wollen, dann sollen sie ihren Landen zu einem Club machen – Eintritt für Mitglieder – Mitglied werden ohne Umstände – und der Nichtraucher der dann reingeht und Mitglied wird, der ist dann selber schuld.
    Die Aufregung wird sich eh bald legen – in vielen Ländern ist das schon seit Jahren so mit dem Rauchverbot – oder gar noch strenger. Aber in Deutschland ist es halt eines der heiligen Kühe 😉 Da wehrt man sich genauso gegen, wie gegen ein Tempolimit auf der Autobahn !! Aber auch das wird kommen !!! He he.

    Grüße

    Achim

  4. @Coskun
    Deine Auffassung teile ich eben nicht. Ich bin zwar selbst Raucher, aber man kann sich halt eben dann nicht aussuchen wo man Essen gehen will oder nicht. Die Restaurants und Gaststätten haben ja bisher von den Rauchern profitiert. Diese machten den Großteil der Einnahmen aus. Deshalb hätte es nur wenige Gaststätten gegeben die sich zur Rauchfreien Zone erklärt hätten, insbesondere im türkischen Milieu.

  5. @ Akif
    Nun im Türkischen Milieu sollten man erst zwischen Gastronomie/ Restaurant und Türkischen Tee/ Kaffehäusern unterscheiden.
    In der Gastro ist es überhaupt kein Problem das Rauchverbot um zu seztzen , da diese Objekte meistens von Familien besucht werden und diese ein Vernünftigeres verhältniss zur Gesundheit haben .
    Meistens durch die Kinder notgedrungen.
    Auch hier werden Sie zwar ausnahmen finden , aber der meiste teil nimmt auf die Kinder rücksicht und verzichtet auf die Zigarette.
    In den Tee/ Kaffehäusern ist das Rauchverbot schwachsinn.
    Aber der meiste teil der Gastronomie besteht in Deutschland mehrteilig aus anderen Gaststätten.
    Auch hier gibt es mehr als genung beispiele von Gastronomen die selber nicht Rauchen und gerne selber dafür sind das in Ihren Objekten nicht geraucht wird.
    Diese sind alle samt darüber froh wie es im Moment ist.
    Sie dürfen nicht ausser acht lassen das jede ecke/ sparte auch gewisse nutzer findet.
    Es gibt soviele Menschen die nicht Rauchen , die diese Nichtraucher Gaststätten bevorzugen werden.
    Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage.
    Ausserdem ist der Raucherclub blödsinn , weil damit eine Nische entwicklet wird , die mit ihrer eigendynamik ein neues Problem entstehen läßt.
    Entweder ganz oder gar nicht.

  6. Also Shisha rauchen hat ja grundsätzlich nur wenig mit dem normalen Rauchen zu tun. Denn es riecht gut gut, ist bei weitem ni9cht so start und es nicht (weniger)schädlich, zumindest is nicht anderes bewiesen. Desshalb sollte die Cafes die genemigung bekommen. Außerdem welcher Nicht Shisha Rauchen geht denn in eine Shisha Bar

  7. „In den Tee/ Kaffehäusern ist das Rauchverbot schwachsinn.“

    Absolut nicht. Die meisten Leute wollen immer noch ihren Kaffee schmecken – das geht z.B. mit der Zichte des Nachbarn im Gesicht nicht.

    Die Argumentation das der „großteil der Umsätze von Rauchern“ stamme ist auch blödsinn. Erstmal gibt es nur 20% Raucher, und zweitens, sind wir doch mal ehrlich: Was für einen Umsatz bringt z.B. der rauchende, türkische Kumpel des Cafebesitzers der zwar täglich kommt, aber eben nur guten Tag sagt, und eine Zigarette raucht? (Und dafür noch andere Gäste vergrault)?

    Der typische Raucher konsumiert eben einen Kaffee und seine Zigaretten, besetzt damit noch länger die Plätze. Der typische NR konsumiert Kaffee und Kuchen!

  8. @ Stefan
    Wie ich lese haben Sie keine Ahnung von Gastronomie.
    In der Gastronomie ist ein Umsatzrückgang von 8-15% heute Realität.
    Jetzt wir jeder sagen „na und , damit kann man doch leben “
    Das ist eben nicht so, denn Umsatz ist nicht gleich Umsatz.
    Der Gastronom hat am Essen eine so geringe Gewinnspanne , das diese gerade mal reicht um die durch Küche und co entstehenden Kosten zu decken.
    Den Hauptanteil verdient der Gastronom an den Getränken , und die werden bekantlich vor bzw nach dem Essen Konsumiert.
    Nur wenn nach dem Essen der Gast , der keine Zigaretten Rauchen kann , seine Rechunung bezahlt und geht , so geht auch der Gewinn bringende Umsatz durch die Tür.
    Am Essen hat der Gastronom ca 100 % Gewinn und dagegen fast gleiche Kosten.
    An Alkoholfreien Getränken 200 – 300 % und sehr geringe Kosten.
    Schnaps und Weine schlagen mit 400 % Gewinn zu buche und haben auch sehr geringe Kosten.
    Ergo 50 € Umsatz am Essen , sind nicht vergleichbar mit 50 € Umsatz an Getränken .

  9. Naja rauchfrei das essen genießen ist das eine und in der Shisha Bar shisha rauchen das andere, wenn dann sollte der Tabakkonsum komplett verboten werden oder in teilbereichen der Gastronomie gestattet werden, in diesem Sinne

    Schönes Wochenende

 

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