Gastbeitrag: Integration ist Vertrauen, auch in Krisenzeiten

13. Februar 2008 | Von | Kategorie: Gastbeiträge, Gesellschaft | 18 Kommentare |

Es war eine traurige Woche, voll Trauer und Schmerz. Neun Menschen hat Ludwigshafen verloren; erstickt und verbrannt in einem grausamen Brand. Kinder waren es zumeist, die nicht vor den züngelnden Rauchschwaden fliehen konnten. Wie denn auch, hatten sie doch die schwächsten Körper und den jüngsten Lebensgeist in sich. Verwelkt sind sie, Rosen im Feuersturm gleich. Ein Baby wurde aus dem Fenster geworfen, aus Barmherzigkeit und Liebe. Es überlebte und war eines der wenigen Lichtstrahlen dieser Woche. Neun Menschen sind gestorben. Neun Menschen hat Deutschland verloren. Aber Deutschland hat noch viel mehr verloren.

Deutschland hat auch etwas Vertrauen verloren, das Vertrauen seiner türkischstämmigen Migranten. Nicht wegen des Brandes, auch nicht wegen den Ermittlungen. Die Art des Umgangs war es, was die Menschen verstört hat. Es waren ganz einfache Momente, die geprägt haben. Der Besuch des türkischen Ministers für die Auslandstürken in Ludwigshafen war ein solcher Moment, der Besuch des türkischen Ministerpräsidenten war solch ein Moment; aber auch das Fehlen der Bundeskanzlerin war ein solcher.

Die Augen haben nach ihr gesucht. Nicht als eine Form des Schuldeingeständnisses, sondern als eine Form der Umarmung wurde sie erwartet. Es war doch nicht die Zeit für Vorhaltungen. „Ich bin auch für euch da“, hätte dies geheißen, „ich bin auch eure Kanzlerin.“ Es wäre eine Geste gewesen, ein Symbol dafür, dass die Regierung es ernst meint mit der Integration. Ein Symbol dafür, dass sie Integration nicht nur als Forderung aufstellt, sondern auch selbst bereit ist, über ihren Schatten zu springen. Fast sieben Tage hatte Frau Merkel dafür Zeit, vergebens wurde gewartet.

Stattdessen hat sie ihr Beileid von der Integrationsbeauftragten, Frau Maria Böhmer, mitteilen lassen. Von der Integrationsbeauftragten, die kurz zuvor den Migranten ein verschärftes Zuwanderungsgesetz schmackhaft machen wollte, eine Integrationsbeauftragte, die einige Wochen zuvor der Hetzkampagne Roland Kochs den Rücken gestärkt hat. Eine Integrationsbeauftragte, die in der Wahrnehmung der Migranten selten für sie da gewesen ist, stattdessen die Botin für noch mehr CDU-Forderungen gewesen ist.

„Man bräuchte jetzt einen Politiker, der als Freund der türkischen Community für Vertrauen wirbt“, hatte der Grünen-Politiker Cem Özdemir SPIEGEL ONLINE gesagt. Böhmer könne das nicht leisten. Sie sei bei „den Deutsch-Türken nicht angekommen“. Recht hat er. Natürlich war die Anteilnahme Frau Böhmers ehrlich und auch wichtig. Sie hätte sicherlich auch einen anderen Stellenwert, wäre die Integrationsbeauftragte vor ein paar Tagen ins Amt gekommen. So wurde sie aber kaum registriert.

Die türkischstämmigen Migranten nahmen aber zur Kenntnis, dass gerade der türkische Staat, den sie sonst zu Recht kritisiert hatten, vor Ort war. Seit Jahrzehnten wurde der türkische Staat von seinen Auslandstürken kritisiert, dafür dass er sich um die Menschen, die er ins Ausland geschickt hatte, nicht kümmerte. Dass er sich weder für kulturelle, noch religiöse Belange seiner eigenen Staatsbürger interessierte. Aber nun war es gerade dieser Staat, der in Ludwigshafen präsent war. Lale Akgün hat Recht damit, wenn sie duch dieses neue Interesse der Türkei an ihren Auslandstürken eine Gefahr für die Integration sieht.

Diese Gefahr besteht jedoch nur, weil der türkische Ministerpräsident mit seinem Erscheinen eine Lücke füllt, die die deutsche Politik offen gelassen hat. Der erhobene Zeigefinger und die Forderungen nach uneingeschränkter Anpassung reichen demnach nicht aus, um die Herzen der türkischstämmigen Migranten zu gewinnen. Nun sind die Särge weg, mit einer Trauerfeier wurden sie in die Türkei geflogen. Einer traurigen Trauerfeier, bei der nach Feststellung des Senders n-tv, „nur wenige Deutsche zu sehen“ waren.

Abdulgani Engin Karahan

PS: Vielen Dank an den Autor, der mir freundlicherweise erlaubt hat, aus seinem Blog „Islam in Deutschland“ zu stibitzen.

18 Kommentare
Hinterlasse einen Kommentar »

  1. Die „deutsche Seite“ hat sicherlich viele Fehler gemacht und sie wird sie auch weiterhin fleißig machen wollen, das ist mit Sicherheit so sicher wie das Amen in der Kirche oder sagen wir auch in der Moschee und es wird auch auf absehbare Zeit hin so bleiben. Aber auch wir Betroffene haben viele Fehler gemacht, und natürlich auch die offizielle Türkei, mit mit einer Diplomatie der leisen Töne und der Leisetreterei bis „Erdogan´s Rede“ (nicht) eben war sie auch nie aufgefallen. Sie ließ sich allzu gern von der Aussicht verleiten ja nur Stillzuhalten, wegen dem EU-Beitritt. Sie hat über viele Jahrzehnte lang damit auch dazu beigetragen, dass wir nichts von unserem europäischen Rechten wussten und so hat auch sie ihre Fehler gemacht. Durch diese Politik hat sie nur die davon Betroffenen dazu veranlasst, immer zu nur selber als Einzelperson das EuGH aufzusuchen! Denn Vertreter der Republik Türkei waren nie zu sehen! Obwohl sie als betroffenes Land zu seinen Bürgern stehen müsste. Die hiesigen Menschen waren eben nur gut genug als Transferleister, sonst nicht!
    Aber die größten Fehler, das machen immer noch all die Verbandsvertreter, vor allem die, die meinen sie würden sich für die hier lebenden Menschen aus der Türkei doch so toll einsetzen. Wenn es dem so wäre, dann hätten wir schon längst Fortschritte im Felde der so genannten „Integration“ zu verzeichnen! Was ja dann nicht so stimmen kann.
    Noch bösere Worte würde ich aber gerne an all die Vertreter, in den Parlamenten, mitteilen wollen, die gerade eigentlich doch wegen ihrem Integrationshintergrund dorthin auserwählt wurden. Heute sehen wir aber, dass eine Frau Lale Akgün sich ohne Konsequenzen ereifern kann maßlos gegen den türkischen Ministerpräsidenten sich so hingebungsvoll aufzubauen. Es war aber auch die gleiche Frau Akgün, die in den Jahren 1998 bis 1999 das neue Staatsangehörigkeitsgesetz im Innenausschuss letztendlich auch mitgetragen hat und damit alleine über 50.000 Menschen mit einem türkischen Pass aus der deutschen Staatsangehörigkeit mit hinauswerfen half! Das wird wohl zeitlebens immer an ihr heften bleiben! Heute aber ist diese Dame sogar die „Islambeauftragte“ ihrer SPD. Genauso gut hätte man den Herrn Erzbischoff Lehmann dieses Amt anvertrauen können, der wüsste mit Sicherheit mehr über den Islam auch zu berichten, als sie selbst.

    Und das ist eben auch schon das große Manko und die große Krugs der deutschen Politik insgesamt. Angefangen von der kleinen Kommunalpolitik bis hin in die große Bundespolitik hinein, haben sie sich eine Schar von assimilierten von Selbsthass verzweifelten und damit aufgezehrten in ihre Reihen genommen und sich so selbst sich von den Nöten der hier lebender Menschen aus der Türkei verabschiedet. Platt ausgedrückt, auch selbst verblendet! Die CDU, vornehmlich irgendwie nur diejenigen auserwählt, die irgendwie deutsches oder konvertiertes in sich, mit sich tragen. Die FDP hat sogar in Hessen ihre gelbe Parteifarbe zu ernst genommen und einen Südostasiaten als Vorturner auserwählt, natürlich mit einem total deutschen Namen! War das nun wirklich ernst gemeint von der Spaßpartei?! Oder nur ein Faschingsgag! Was ja zu dieser fünften Jahreszeit gut dazu gepasst hätte. Und von der FDP zu erwarten wäre! Für mein dafür halten sieht das ganze so aus, wie als wenn man sich eine sündhaft teure Küche kauft und dabei als Frau nicht einmal kochen kann! Denn wie kann man denn davon etwas wissen wollen, wenn man nur diese einem nach dem Munde redenden um sich versammelt! In Bayern z.B. werden vorzugsweise aussichtslose Listenplätze gerne ihnen zugeschanzt! Was an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist!

    Irgendwie muss wohl die SPD das gerochen haben, aber sie braucht die Ali(bi)-Türken, damit wenigstens einige Fehlgeleite sie dann noch wählen! Denn diese Vertreter haben nur ihr eigenes Vorankommen im Sinne, so nach dem Motto: So wie mein Herr eben!
    Nichts kommt zur Aussprache. Denn alles ist auf Harmonie ausgerichtet, bloß nicht anecken, ist denn wohl auch ihr oberstes Gebot! Was soll denn das! Für mich sind solche Menschen sogar ein weiteres ein Integrationshindernis für sich. Sie können keine Vorbilder sein. Nicht für mich nicht, und auch nicht für andere! Ich müsste mich vor mir selbst schämen! So viel Selbstaufgabe wäre wirklich nicht zu ertragen!
    Deshalb wäre der Dreh und Angelpunkt für eine Teilhabe an der Gesellschaft ein sicherer und gefestigter Aufenthaltsstatus in Deutschland für alle Menschen mit einer türkischen Staatsangehörigkeit. Und solang die nicht kommt, müssten wir ihnen auch mit der Wahl Der Linken antworten! Und weil das so nicht ist, ist auch im Bereich der Integration auch wirklich kein Fortschritt zu erzielen. Solange die parlamentarische Mehrheit im Bundestag und im Bundesrat den Menschen aus der Türkei das einfachste verwehrt, was sie allen anderen EU-Bürgern, seit September 2007 auch den Deutschen, also insgesamt fast 500.000.000 Menschen (Inklusive US-Amerikanern, Syrern, Iranern und Tunesiern) anderen Menschen geradezu mit vollen Händen zuwerfen, natürlich die „Doppelte Staatsangehörigkeit“, so lange ist auch das Bemühen um eine bessere Integration für uns Türken nur als eine heiße Luftnummer und ein einzigartig vollendeter Selbstbetrug ohne Beispiel zu bezeichnen.
    Obwohl ich nichts, aber auch wirklich nichts mit den Linken gemein habe, kann ich nur Die Linke empfehlen zu wählen! Schließlich haben wir zu lange der SPD zugeschaut und dabei wirklich nichts gewonnen. Wenn man sich auch die Listenplätze immer zu den Wahlen anschaut, dann muss man einfach nur laut lachen! Ich denke so gesehen muss man dann im Bereich der Kommunalwahlen trotz alledem gegen eine CDU/CSU nichts einzuwenden haben, solange sie sich wirklich für die Belange aller Menschen einsetzt! Auf der Ebene der Landes- oder gar in der Bundespolitik würde ich aber nie eine SPD wählen wollen, weil sie uns nur bisher nicht nur enttäuscht hat, sie hat uns regelrecht sogar getäuscht! Schließlich war sie doch mit Schily & Co. die treibende Kraft für unsere jetzigen Probleme. Das Stichwort hierzu wäre das neue Zuwanderungsrecht, dass mehr einem Anti-Einwanderungsrecht gleicht und einem Türkenausweisungsgesetz ohnehin ähnlicher ist! Und solange sich die CDU/CSU bundes- und landespolitisch sich nicht verändern mag, und sich im Selbstverständnis als eine Türkenfresser-Partei definiert, sollte sie auch nicht von uns und unseren deutschen Verwandten nicht gewählt werden!
    Die FDP kann sich gleich darin mit einreihen. So bleit letztendlich ja wohl für uns, auch vielleicht ungewollt, nur noch Die Linke übrig. Denn die Politiker verstehen nur die Sprache der Stimme am Wahlabend, etwas anderes kann sie nicht aus der Ruhe bringen, siehe auch Herrn Koch in Hessen!

    Also geht immer zur Wahl und wählt gegen sie! Bis sie sich unserer erinnern!

  2. Integration ist Vertrauen, auch in Krisenzeiten

    Schön und gut nur frage ich mich dann wie die türkischen Ermittler zu deuten sind — ganz sicher nicht als Beweis des Vertrauens gegenüber der Gesellschaft in die sich hier alle Integrieren wollen.

    Integration bedeutet Teil der deutschen Gesellschaft zu werden und nicht als Türke in Deutschland zu leben. Integration muss man auch wollen — wer hier als Türke leben möchte ist natürlich auch willkommen, darf sich nur nicht beschweren wenn er eben auch nicht als Teil der Gesellschaft angesehen wird.

    Immer wenn ich hier Beiträge zum Thema Integration lese so entsprechen diese entweder einer langen Liste an Forderungen oder einer mindestens ebensolangen Liste an Anschuldigungen. Anscheinend kommt hier niemand auf die Idee das es eben nicht damit getan ist hier zu leben und Deutsch zu sprechen. Es scheint auch niemandem in den Sinn zu kommen das Deutsche nicht so recht verstehen können wie Menschen die gerne Deutsche wären (genau darum gehts nämlich bei der Integration) bubeln wenn ein Staatsoberhaupt eines fremden Landes sie mit „Wir“ anspricht. Warum hat Erdogan es nicht wie Kennedy gemacht „Ich bin ein Deutscher“? Das wäre eine besondere Geste und eine Aufforderung zur Integration gewesen, doch darum ging es ja garnicht.

    Leider muss ich dem Grundtenor des Beitrags zustimmen — die letzten Tage waren für die Integration nicht hilfreich!

  3. Hallo Bastian,
    das Problem steckt natürlich darin, dass die Deutschen von dem Wahn beseelt sind, sie würden doch so viel für die Menschen aus der Türkei tun! Was natürlich nur sehr eingeschränkt gilt, und eigentlich doch mehr eine Mär ist, wenn man ehrlich ist!

    Betrachten wir doch mal alleine die kommenden Kommunalwahlen in Hamburg und vor allem im schönen himmelblauen Bayern im Jahre 2008. Da können wirklich alle EU-Ausländer mit wählen. Und können so auch vieles mitbestimmen, z.B. wie sich der Gemeinderat sich 2008 politisch zusammensetzen soll. Dieses Recht haben wir nicht!

    Die hier seit über 40 Jahren lebenden türkischen Staatsbürger dürfen da nicht mitwählen! Ist das nicht vielleicht mit Integration gemeint? Wenn auf der anderen Seite, sogar der Todfeind vor nicht mal 18 Jahren, damit meine ich all die neuen östlichen EU-Bürger (nicht gegen sie!), wählen dürfen, nur wir wieder einmal Zaungast sein dürfen!!! Ihre Staaten, waren noch bis vor kurzem bereit den Westen von Europas in ein Meer von Nuklearer Wüste zu verwandeln, dieser Bund hieß noch vor kurzem Warschauer Pakt! Und wir wollen doch dabei ehrlich bleiben, warum ist das alles so? Zum sterben sind wir also in der NATO gut genug, aber sonst zu nichts?

    Und was nützt einem jungen oder auch älteren Menschen mit einer türkischen Wurzel, wenn seine gute Ausbildung und seine perfekte Sprachkenntnis, wenn der Bewerber/in oder die Bewerberin nun mal anders aussieht, andere Eltern hat oder auch wo anders geboren ist? Die Selektion bei der Personalauswahl ist unbarmherzig, auch wenn er/sie auch besser wär, erfolgt schließlich schon bei der Vorauswahl ein „Leider…“!

    Und wenn doch einer mal als Glücksfall eingestellt wird, dann nur zusätzlich, und das ist schließlich dann auch der ausschlaggebende Punkt, weil sich eben einer für ihn oder für sie Verwand hat, eben der zukünftige Vorgesetzte sich vielleicht intensiv dafür eingesetzt hat! Und ich garantiere auch, dass wenn dieser Protegé aus dem Unternehmen gehen sollte, wird sich diese ausländische Person auch nicht mehr halten können! Flugs ist auch er weg. Wenn es sein muss wird die Abteilung aufgelöst. Arbeitsrechtlich ist auch nicht zu machen, trotz BR und das neue AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz). Und die doch so lieben Kollegen werden dann in dem gleichen Augenblick sich in Luft auflösen! Glaube mir, alles schon mehrfach durchlebt!

    Sag mir ehrlich was an Integrationsbemühungen in den Schulen doch alles es gibt! Fast nicht! Jeder ist sich doch auch dort der Nächste! Was soll dann das Gerede von der Geschichte mit der Großmut der Deutschen gegenüber uns Türken?

    Dabei würde es schon reichen, wenn ihr bei der Ausgestaltung eurer Gesetze bestehende europäische Gesetze nicht ewig missachtet, in Bezug der Einbindung von türkischen Staatsbürgern! (Siehe die vormaligen Landeserziehungsgeldgesetze, Bundeserziehungsgesetz, das komplette Zuwanderungsrecht mit dem Staatsangehörigkeitsrecht und weiterer Gesetze!). Das würde schon uns mächtig in Frage der Integration mächtig voran bringen!

    Klar dürfen wir dankbar sein, dass wir überhaupt noch hier sind und die hiesige freie Luft einatmen dürfen! Sonst müssten wir ja uns plötzlich wieder auf den anatolischen Berghügeln wiederfinden und dann Ziegen und Schafe hüten! Aber im Grunde sind wir schon bereits freiwillige Gefangene hier in Deutschland. Selbst wenn wir wollten wäre ein Weggang fast unmöglich! Und wenn man Tacheles reden dürfte, sind wir trotz der Tatsache (durch unseren dunkleren Teint) die „Neger“ und die Juden (weil wir in Jesus nicht unseren Heiland sehen) von Deutschland. Man sieht selbst dan angekommen ist der Weggang so schwierig für uns. Und die Sache erleichtert sich nicht dadurch, dass wir Jesus als unseren menschlichen Propheten ansehen, anders wie bei Juden!
    Ach ja jetzt kommt doch die Antwort mit: Geht doch dann gleich nach Hause, ein weiteres Mal!
    Klar doch ohne eine richtige Ausbildung und ohne Geld! Warum aber macht ihr nicht dieses Angebot anderen Menschen und nur uns, wenn wir mal unser Herz euch ausschütten? Was haben die Türken euch so böses angetan? Ihr wart doch mit fast der ganzen Welt in Feindschaft und habt Europa um Jahrzehnte zurückgeworfen! Und heute sind all diese Länder eure besten Kumpels, selbst die Systemfeinde von noch geraumer Zeit!
    Da stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, müssen wir mit euch Krieg führen, damit ihr uns auch liebt?
    War es ein Fehler mit euch in den 1. Weltkrieg zu ziehen?
    War es ein Fehler dieses Land mit aufzubauen, nach dem 2. Weltkrieg?
    Klingt zwar krude genug, aber seid ihr womöglich die wahren Christen, die immer ihre Feinde lieben? Das ist dann wiederum sehr beneidenswert, dieser völlige Idealismus!
    Wie fühlt ihr euch selbst im Ausland? Selbst in einem chinesischen Restaurant in Paris kann euch doch passieren, dass ihr nicht bedient werdet, nur weil ihr Deutsche seid oder deutsch spricht! Was in der Türkei nicht so anzutreffen ist! Und ihr fühlt euch doch immer so toll in der Türkei. Oder nicht? Selbst eure Rechtsaußen Rädelsführer lieben die Türkei. Wie lieben euch trotzdem, auch wenn der Schwiegervater Kohl heißt! Ein ausgesprochener und ausgewiesener Türkenfresser, wie es Buche steht! Deshalb ist es irritierend, warum ihr immer noch uns hier hasst?

    Uns schreibt ihr vor, wir sollen uns wie Gäste verhalten, aber wie verhalten sich alleine die Deutschen im Urlaub? Selbst das Grundgesetz freut sich über jeden der 500 Jahre weggebliebenen Deutschen! Geht doch nach Spanien oder an die türkische Südküste, wenn die dort lebenden Deutschen sogar ihre Backsteine sich aus Deutschland holen, ist wohl auch das Verständnis von Integration völlig baden gegangen! Geht nach Lateinamerika und ihr werdet auch dort rein deutsche Dörfer sehen können! Von Integration in dem Sinne, wie z.B. Assimilation ist dann auch nie etwas zu spüren! Und trotzdem werden die Deutschen nicht aus diesen Ländern herausgeschmissen, und werden sogar dort zu Diktatoren! Was Diktaturen so anrichten können, wissen wir ja alle?! Oder nicht?

    Gerade den Türken aber dann eine Assimilation vorschreiben zu wollen, das könnt ihr dann sehr wohl! Wenn man im Glashaus sitzt, sollte man nicht mit Steinen werfen!

    Denkt doch auch an diese Seite nach! Hat eine beinahe Assimilation die deutschen Juden vor der Shoa sie bewahrt? Wohl nicht!

    Einigen wir uns also darauf, dass wir hier genauso leben wolle wie ihr – ohne Feindschaft, in Frieden ohne Gewalt und Bevormundung!
    Genauso wenig wie ihr euch mit unserer Tradition nichts anfangen könnt. Genauso wenig können wir es mit eurer, so z.B. sich vollsaufen lassen in einem Bierzelt und auf den Bänken unseren Hintern oder Busen zeigen und auch mal ordentlich ein deftiges Schweinskopf verzehren – z.B.!

    Warum also können wir nicht friedlich zusammen leben. Die gleichen Chancen haben. Und weil wir sie eben nicht haben, hat Erdogan eben richtig geredet, brauchen wir unsere eigenen Eliteschulen! Diese Schulen müssen die Kinder auf ein globales Leben vorbereiten! Das Leben in Deutschland, wie in der Türkei und anderswo!

  4. Was bedeutet denn Integration?

    Heute habe ich einen doch recht interessanten Artikel in den „Nürnberger Nachrichten“ gelesen.
    Dieser hat sich in einem Kommentar von Wolfgang Schmieg auf die Rede des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan beschäftigt, der eine Assimilierung der hier lebenden „Türken“ abgelehnt hatte. In diesem doch recht aufschlussrechen Beitrag, lehnt der Autor ebenfalls eine Assimilierung ab, und begründete es mit den Erfahrungen aus dem Dritten Reich, wo mit einem Schlag, also am 15. September 1935 alle assimilierten Juden in Deutschland vor dem Nichts standen und damit auch der Weg zu ihrer Vernichtung trotz ihrem Bekenntnis zum Deutschtum bewahren konnte. Bis dahin so gut, aber der letzte Satz ist dann wieder symptomatisch für fast jeden Deutschen.

    „..Wer Erdogan kritisieren will,
    sollte sich weniger an seiner Wort-
    wahl reiben als an den Defiziten in
    der Türkei selbst. Denn dort werden
    religiöse und ethnische Minderhei-
    ten wie die Aleviten (von Christen
    und Juden gar nicht zu reden) und
    Kurden nach wie vor wie vor diskriminiert.
    Einen staatlichen Schutz, der euro-
    päischen Standards entspräche,
    können sie nicht einklagen. Diese
    Mängel in der Rechtsordnung und
    Nicht Erdogans Rede schmälern die
    Aussicht auf einen EU-Beitritt.“

    Zunächst einmal sind derart harten Worte oder auch Schmähungen genannt, nie zu vernehmen, wenn irgendein anderer Landesführer in der gleichen Diskussion eine konstruktive Kritik aussprechen würde. Und schon gar nicht, wenn es um Israel geht. Da würde man auch nicht das Leid der Palästinenser ansprechen würde. Warum denn auch? Die meisten von ihnen sind ohnehin Muslime und die anderen christlichen Palästinenser sind eh im Ausland. Ihr Anteil in den USA an den dortigen Arabern beträgt über 80 Prozent und ähnlich ist es wohl auch in Europa (Deutschland inklusive). Aber gegen uns kann ja mit Schlamm geworfen werden! Hauptsache es bleibt etwas Hängen. Und das ist wohl das Übel insgesamt. Selbst die, die Defizite sehen, können sich nicht davon trennen, der Türkei mit, für sie, Todschlagskeulen, uns zu treffen. Wenn sie denn bloß zutreffen würden!

    Ich weiß nicht wie oft man das noch wiederholen muss, hört damit endlich auf, weil sie so auch gar nicht zutreffen kann!

    Die Situation der einheimischen Minderheiten ist seit der Gründung der Türkei sogar vertraglich geschützt. Und vorher war sie auch nicht schlechter. Das Problem sind die Missionierungsversuche von aggressiven Gruppen aus z.B. Korea, den USA und Großbritannien. Traditionell haben alle religiösen Spaltungen ihre Kirchen. Wenn nötig kann man die Auflistung auch erfahren. Die osmanischen Sultane waren bestrebt jede Gruppierung anzuerkennen. Die griechisch orthodoxe Kirche musste sie auch anschließend anerkennen! So wurden auch religiöse Kriege, wie es das christliche Abendland kannte vermieden. Jede Religion und jedes Land will eine derartige Unterwanderung vermeiden! Diese anglikanischen Kirchen wollen eine Re-Christianisierung der Türkei. Dazu gehen sie auch konspirativ voran. Verdeutlichen kann man auch diese Situation mit der Diskussion um die Scientologen in Deutschland, der sogar vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

    Diese protestantischen Sektierer locken gezielt jeden an. Für sie wichtig ist ihren Anteil in der Türkei zu erhöhen und damit die Türkei von innen her zu lenken. Das sind keine paranoiden Gedankenspiele. Man solle doch bedenken, dass die Türkei strategisch wichtiger als ein herkömmliches Rohstoffland ist. Ein Rohstoff kann zuneige gehen, aber nicht die strategische Position eines Landes, wie der Türkei.

    Die Versuche der Kräfte von außen, haben das bisher nicht bewerkstelligen können. Trotz der Unterschiedlichkeiten in Religion und Ethnien, ist es diesen Kräften nicht gelungen die Türkei zu zerstören!

    Erinnern wir uns auch unsere Tragödien in den früheren Zeiten. Da wurde aufgehetzt Links gegen Rechts. Dann der Versuch die Aleviten mit den Sunniten zu dividieren. Die letzte nicht funktionierende Missetat war es die Kurden aufzuhetzen, und irgendwie klappt das auch nicht so.

    Und das letzte Spiel ist jetzt das Angstgespenst von christlichen Ethnien an die Wand zu malen, auch das wird ihnen nicht gelingen! Wer natürlich nie in der Türkei war, und wenn ja, dann nicht intensiv bereist hat, der wird auch nicht wissen können, dass dieses Palaver unwahr ist! Aber das Karl-May-Syndrom hat die den Westen immer schon mehr interessiert! Nie dort gewesen, aber trotzdem unbedingt mithetzen zu wollen. Das ist eben auch das Syndrom, dass man sich mit weniger als einem Halbwissen begnügt, um trotzdem dagegen wettern kann.

  5. Das alles ist ja schön und gut und ich will es auch niemandem übel nehmen wenn er seine Heimat liebt. Es ist ein gutes Gefühl einen Platz auf der Welt zu dem man sich zugehörig fühlt. Dort wo die Menschen die selbe Sprache sprechen und die selben Bräuche pflegen. Heimat sollte auch der Ort sein an den man sich einbringt, seine Repräsentanten wählt oder auch sich selbst zur Wahl stellt. Jeder der sich hier einbringen möchte darf dies gerne tun, die Regeln dafür sind bekannt und für jemanden der in Deutschland seine Heimat sieht überhaupt kein Problem. Ich verlange von keinem dass er sich im Bierzelt besäuft und Schweinshaxe liebt aber eine grundsätzliche Abneigung — und die zeigt sich in den Beiträgen hier teilweise deutlich — ist ein klares Anzeichen dafür am falschen Platz zu sein.

    Ein Land in dem man sich weder mit dem Menschen noch mit der Kultur identifizieren kann. In dem eine Sprache gesprochen wird die einem Fremd ist, die man auch nicht oder nur mit wiederwillen erlernen will und das einzige dem man gerade noch zustimmen kann das Grundgesetz ist kann und wird nie die eigene Heimat sein. Wer hier nur Fremde und in der Türkei nur Freunde sieht sollte sich ernsthaft fragen warum er sich das hier antut. Das gilt übrigens für jede andere Nationalität im selben maße.

    Es gibt sicher Gründe die für einen Aufenthalt in Deutschland sprechen. Wer hier leben möchte darf das gerne tun. Wer sich hier aber einbringen und mitbestimmen möchte sollte sich fragen ob diese Energie genau hier richtig inverstiert ist oder ob es nicht ein anderes Land gibt in dem man sie für sinnvoller investiert hält.

  6. Als die BRD sich damals die Türken als Gastarbeiter ins Land holte haben die gedacht das diese eh wieder gehen werden.
    Aber es ist anders gekommen ´diese sogenannten Gastarbeiter haben ihre Familien nachgeholt und in Deutschland Wurzeln geschlagen sowie die Italiener auch,der einzige Unterschied war nur die Italiener waren bereit sich in der BRD zu integrieren und hier zuleben,aber die Türken hatten im Kopf bloss nicht integrieren,
    nicht so wie deutsche werden ,
    die kinder von deutschen fern halten,weil man wird eh wieder in die Türkei zurückgehen,weil sie immer im Kopf haben,das sie in diesem Land der Ungläubigen (Gavur)nicht alt werden wollen,nur die DM wollten sie.Jetzt stellt sich heraus das genau diese Rechnung nicht aufgegangen ist,diese Menschen werden sich hier nie integrieren lassen,hier ist alles eh daneben,alles ungläubige ,alles faschisten(höre ich in letzter Zeit nur noch von Türken).
    Aber wenn du sie mal auf ihr eigenes Land ansprichst,(werden sie agressiv,keiner darf die Türkei kritieren)das die kurdischen Kinder in Anatolien auch nicht auf ne kurdische Schule gehen konnte,geschweige denn bis vor paar Jahren das Wort Kurde überhaupt in Mund nehmen durften,Bergtürken wurden/werden sie genannt.
    Delice schreibt so toll von der Türkei das es dort Kirchen gibt und so weiter,in Istanbul gibt es Kirchen,wenn sie nicht schon geschlossen wurden,so gibt es sie noch.
    In Anatolien findet man kaum noch eine Kirche,wenn sie nicht schon abgerissen wurde, so wird sie heute als Moschee umgebaut oder als ein Viehstall benutzt.
    Es sind wieder mal aleviten die verbrannt sind,wie damals in der Türkei in Sivas(vor etwa 8 Jahren) und es wurde vertuscht und niemand wurde dafür bestraft.
    Man sollte falls es Brandstiftung war nicht nur unter deutschen Nazikreisen nach den Tätern suchen,es wäre nicht das erste Mal das nationalistische Türken Aleviten,Kurden,Armenier,Yeziden anzünden

  7. @ ararat

    wenn du über Istanbul redest oder allgemein Türkei dann informiere Dich ersteinmal richtig…und erzähl hier keine lügengeschichten…

    in Istanbul gibt es weitaus mehr Kirchen als Du hier behauptest oder in ganz Türkei gibt es sehr viele Kirchen…die sind alle aktiv…also bevor Du hier irgend etwas ablassen tust dann bitte keine lügen…weil dann könnte jemand kommen der in der Türkei lebt (so wie ich) und Deine These ganz schnell wiederlegen kann…

    Wenn Du hier über türkische Faschisten redest, dann möchte ich auch das Du über Armenische Faschisten redest und über Kurdische (pkk) Faschisten redest…die haben über 30.000 menschen auf dem gewissen…sie schrecken auch nicht davor zurück ihre eigenen Bürger zu ermorden…und das ist Fakt…jüngste Tat Diyerbakır haben sie ein terroranschlag verübt und es kamen kurdische Schüler und kurdische bewohner ums leben…die bombe wurde vor der schule platziert…also erst denken bevor du hier etwas schreibst…

    soll ich Dir mal ein paar Zahlen nennen….

    Euren Genozid an den moslems türken und kurden…

    in Kars und Ardahan an moslems 30.000 tote
    in Van 8000 -10000 ermordete moslems und Juden
    ermorungen in Diyerbakır und Trabzon (hinzukommt vergewaltigungen, verbrennungen…verbrennungen von Moscheen usw….

    ich kann hier noch mehr aufzählen aber dem es interessiert sollte sich bitte die Staatsarchive anschauen hier steht alles http://www.devletarsivleri.gov.tr/kitap/kitap.asp?kitap=991&belge=991

  8. Da ich in der Türkei lange Jahre gelebt habe und mich in Istanbul gut auskenne,brauchst du mir nichts über die Türkei oder über Türken beibringen!
    Für dich als moslem sind es zuviele Kirchen die es noch gibt,das ist klar.
    Es sind nicht mehr alle Kirchen in Istanbul geschweige denn in der Türkei aktiv,also hör du auf Lügengeschichten zuerzählen. Vor den Kirchen stellen sich die Türken hin und beschimpfen die Leute die ein und ausgehen,der Hausmeister der Kirche in Istanbul/Topkapi wurde vor paar Jahren sogar die Kehle durchgeschnitten.
    In der Türkei kann nur der leben der moslem wird und sagt das er Türke ist.
    Die Lüge was deine Regierung verbreitet das die Armenier Kurden oder Türken umgbracht haben,glauben dir deine Freunde bei Politcity ,aber nicht hier.
    Du versuchst des öfteren Kurden gegen Armenier aufzuhetzen,was dir eh nicht gelingt.Im gegensatz zu den Türken geben die Kurden zu,das sie sich im Osmanischen Reich von den Türken haben ausnutzen lassen und bei den Massakern gegen Armenier mitgemacht haben.
    Achja du wolltest ja wissen was die Asala ist,Asala war eine Organisation die in den 80 gegründet wurde um den Genozid zurächen,nur durch Asala wurde es auf der ganzen Welt publik das ein ganzes Volk versucht wurde auszulöschen.
    So wie es immer noch an den Kurden stattfindet,kultur,sprache alles wird verboten um zu assimilieren, so wie die Asala eine Racheorganisation war so ist es die PKK auch,vieles was geschieht in der Türkei,wie die ermordeten kinder in Diyarbakir wird auf die PKK abgeschoben,obwohl es die Regierung war(derindevlet). Wir sind hier nicht in der Türkei deshalb kannst du uns Kurden,Armeniern,Aleviten nicht verbieten unsere Meinung zusagen. Ich und auch meine kurdischen Freunde hier schreiben hier soviel wir wollen, warum sollen sie nur die Version von euch Türken hören.

  9. @ all

    Bitte nicht vom Thema „Integration in Deutschland“ abweichen!

  10. @ E.S.

    … warum nicht? Ist doch interessant zu sehen, welche Maßstäbe je nach Sichtweise und Intension durch die Diskutanten jeweils angelegt werden.

    Außerdem kann man als Deutscher im Rahmen solcher „Inlandsdiskussionen“ an dieser Stelle noch viel dazu lernen 🙂

  11. @ mascha

    Grundsätzlich bin ich in meinem Blog für jede Diskussion offen. Allerdings lehrt mich die Erfahrung, dass gewisse Diskussionen in gegenseitigen Beleidigungen und zunehmend unsachlichen Anschuldigungen münden. Wenn ich schon lese, wie es anfängt, sehe ich das Übel schon kommen.

    Das bringt niemanden etwas. Zumeist ist man nicht einmal in der Lage ansatzweise objektiv zu sein. Jegliche Schuld – ohne wenn und aber und uneingeschränkt – liegt immer beim anderen. Da bezweifle ich, dass man daraus etwas lernen kann.

    Dabei – und das ist der wesentliche Nebeneffekt – geht auch die Diskussion um das eigentliche Thema unter. So hat niemand etwas davon. Ich bin auch nicht glücklich darüber.

  12. Ich denke auch, dass man zunächst davon ausgehen sollte, dass man mit einer türkischen Staatsangehörigkeit genauso davon betroffen ist, ob nun Kurde, Lazare, Tscherkesse, Bosnier, Grieche, Bulgare oder als Araber oder sonst einer Minderheit angehört, die eben aus der Türkei kommt. Denn mit der Herkunft aus der Türkei wird man immer gleichgesetzt und auch ausgespielt. So sollte man auch denn auch davor hüten sich für die Ziele von Dritten einspannen zu lassen!

    Weil das Wort mit den Faschisten nun mal gefallen ist. Zunächst muss ich es los werden, mir ist es egal, wer mit wem liiert ist!

    Aber warum sind gerade Nationalisten auf allen Ebenen viel leichter bedacht mit einer Deutschen oder einem Deutschen zu heiraten? Nimmt denn da so deren Glaubwürdigkeit so nicht ab? Weil ja gerade sie doch so unerbittlich von der Reinheit ihres Blutes überzeugt sind. Wie aber definieren sie dann ihre Kinder? Sind diese Kinder aus derlei Verbindungen womöglich unsere zukünftigen Führer und Leitbilder? Oder haben die dann nicht eine derartige Position oder Einstellung verwirkt?

    Gerade sie müssten jetzt doch umso mehr von Verständigung der Kulturen und Ethnien sprechen! Oder nicht?!

  13. Dieser Auszug aus einem populär wissenschaftlichen Buch, eine andere Abhandlung wäre womöglich zu kompliziert, gibt vielleicht das Ausmaß im Ansatz an, worüber wir hier im Westen gerne hinwegsehen, nebenbei wird natürlich auch vergessen, dass die Religion des Westens leider auch vom Orient kommt. Statt Ehrfurcht zu zeigen trappelt man doch lieber wie ein Elefant im Porzellanladen und vereinnahmt alles für sich. Es gäbe noch viele der Dinge. Das jedenfalls soll für alle ein Anstoß und eine Anregung sein darüber einmal, vielleicht auch nur im Anflug, was man dieser Region zu verdanken hat. Und so erkennen wir, dass vielleicht doch der Nabel der Welt nicht das Europa von Heute ist!

    »Ex oriente lux«

    »Ex oriente lux« – das Licht kommt von Osten. Keim~ Spruchweis¬heit könnte wahrer sein als diese. Sogar das Wort» Europa« ist eine morgenländische Schöpfung. Aus dem semitischen »Ereb« für »dunkel« wurde unser Abendland. Europa war, nach der Mythologie, die Tochter des Königs Agenor im »Land des roten Purpurs«, in Phönizien. Zeus, der »leuchtende« Götterkönig, verliebte sich in sie und verwandelte sich um ihretwillen in einen Stier. Beim Spiel am Strand lockte er sie, seinen Rücken zu besteigen und entführte sie auf die Insel Kreta. Zeus war, wie die phönizische Königstochter, orientalischer Herkunft.
    Bereits fünftausend Jahre vor unserer Zeitrechnung war in Syrien die dritte große menschliche Urkultur zwischen Sumer, der Heimat des Epos von der unsterblichen Liebe des Königs Gilga¬mesch zu dem Jüngling Enkidu, und Ägypten entstanden. Der Dschebel El-Atra war lange vor dem griechischen Olymp der Sitz der Götter und des Himmelsgottes Baal. Aus Baal wurde Zeus, und von hier kamen die griechischen Götter.
    Selbst die Bibel bezog von hier ihre Gottesvorstellungen. In Ras Schamra an der syrischen Mittelmeerküste, etwa fünfzehn Kilometer nördlich der Hafenstadt Latakia, fanden französische Archäologen seit den dreißiger Jahren immer mehr Ruinen von Tempelbezirken und Palastanlagen sowie Reste von Bibliotheken und Archiven der Stadt Ugarit. Dort war im fünften vorchristlichen Jahrtausend das dem unsrigen fast genau entsprechende Alphabet, das erste der Weltgeschichte, entstanden. Die Gesetzestexte aus dieser Zeit, die man entziffern konnte, verraten unendliche Weis¬heit. Am Tempel des Baal-Zeus, den phönizische Seefahrer als Dank für ihre Errettung aus Seenot stifteten, liegen noch die von ihnen geopferten Ankersteine ihrer Schiffe.
    Die Phönizier waren ein unternehmungslustiges und geschicktes Händler- und Kulturvolk. Sie flößten das Holz der Zedern vorn Libanon für den Tempelbau und verschifften deren Harz für die Mumifizierung nach Ägypten. Die Ägypter waren übrigens schon immer schlechte Zahler. Ein »Briefwechsel« zwischen den pharao¬nischen Auftraggebern und ihren phönizischen Lieferanten, den‘ man ausgegraben hat, enthüllt eine peinliche Affäre: Die Ägypter drohten wegen des Ausbleibens dringend benötigter Holzliefe¬rungen mit der Entsendung einer Streitmacht. Die Phönizier kannten jedoch ihre zahlungsunwilligen Kunden. Sie reagierten mit Hohn.
    Die Phönizier saßen auch am Kreuzungspunkt der berühmten »Seidenstraße« zwischen Asien und Europa. Byblos war Hauptum¬schlagplatz für das von den Ägyptern gegen Zedernholz einge¬tauschte Papyrus. Aus dem ursprünglich ägyptischen Begriff für »Das-des-Pharao« wurde das griechische »Papyros« und schlie߬lich unser Wort »Papier«. Aus »Byblos« entwickelten sich die Begriffe »Bibel« und »Buch«. Die Stadt war in ihrer Blütezeit Mittelpunkt eines regelrechten Buchimperiums.

    In den Dörfern um die syrische Handelsstadt Aleppo gibt es noch kuppelförmige Häuser aus Lehm, deren Vorbilder auf eine Zeit vor zwanzigtausend Jahren zurückreichen. Sie waren die architektoni¬schen Muster für den Felsendom in Jerusalem und die Peterskirche ‚“ Rom. Die Phönizier waren die einzigen Nachbarn, mit denen der biblische König David von Israel keinen Krieg führte. Das war damals so, und es blieb bis heute so. Das Zweistromtal jene uralte Kulturlandschaft an den Karawanenwegen zwischen China und Ägypten, gehört gleichfalls zu den Ursprungsgebieten unserer Kultur. Vor fünftausend Jahren etwa erfand man hier die Töpfer¬scheibe, verarbeitete Ton aus dem Schwemmland der Flüsse Euphrat und Tigris zu Krügen und Schalen und speiste die Brennöfen mit Rohöl. In Uruk, der Hauptstadt Babyloniens, entstand die erste Großarchitektur der Menschheit. Sie war fünfhundert Jahre älter als die Pyramiden. Als Bindemittel zum Bau der gewaltigen Tem¬pel Palast- und Maueranlagen verwendete man damals schon eingedicktes Erdöl. Hier erfand man auch das Rad. Dort erlebten Architektur, Plastik und Malerei ihre ersten Glanzleistungen. Die hängenden Gärten der Semiramis, die sich bei ihrem Tod in jene Taube verwandelte, die zu unserem Friedenssymbol wurde, waren eines der frühen Wunderwerke menschlicher Fähigkeiten. Der »Codex Hammurabi« aus dem siebzehnten Jahrhundert vor Christi Geburt ist die vermutlich älteste Gesetzessammlung der Welt. Die Erdgasfeuer von Kirkuk brennen sicher schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte und leuchten noch immer über den orienta¬lischen Ursprüngen unserer Kultur. Aus Ur in Chaldäa kam nach der Bibel der Urvater Abraham nach Kanaan und wurde durch seine Söhne Isaak und Ismael zum Stammherrn von Juden und Arabern.
    Die Mauern um die gewaltigen Weltstädte der Antike verwan¬delten die Nomaden in Bauern und die Bauern in Städter. Hier hat beispielsweise der biblische Streit zwischen dem wandernden Abel und dem seßhaften Kain seinen Ursprung. Sumer führte keine Kriege, sondern seine Könige sorgten für Frieden, Sicherheit und Wohlstand ihrer Untertanen.
    Vor fünftausend Jahren kam Europa aus dem Osten. Vor zwölf¬hundert Jahren schenkte ihm ein östliches Volk noch einmal östli¬che Kultur: Die Araber. In Goethes »Westöstlichem Diwan« steht der Vers: »Herrlich ist der Orient übers Mittelmeer gedrungen«. Was dem Dichter so geläufig war, verdrängen wir leider noch immer gern aus unserem historischen Gedächtnis. Die Schulkinder lernen nur wenig über die geschilderten großartigen Kulturleistungen der Babyionier und Ägypter. Die Geschichte des Abendlandes beginnt für sie erst mit den Griechen und Römern. Den Beitrag der Araber nicht nur als Bewahrer und Vermittler der alten Hochkulturen deckt meistens der Mantel des Schweigens. Man vergißt so gern auch ihre ganz eigenen Beiträge. Die Araber waren zwar zuerst die großen Zerstörer der antiken Stadtstaaten am Rand ihrer Wüstenheimat. Ihre Lernbegierde, der Eifer, mit dem sie sich die Sitten und Gebräuche der eroberten Kulturen zu eigen machten und deren grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse in ihre Sprache übersetzten und weiterentwickelten, machte sie jedoch schon bald zu den eigentlichen Lehrmeistern des mittelalterlichen Abendlandes.

    Am Anfang des größten Kulturaustausches der Weltgeschichte vor der Rückkehr der abendländischen technischen Zivilisation in den »unterentwickelten Orient«, mit dem Europa nach zwöIfhundert Jahren endlich seine Zeche bezahlte, stand der mittelalterliche Welthandel. Die Initiative hatten dabei die Araber. Die geschäftstüchtigen Nachkommen des Händlerpropheten Mohammed witterten in dem damals zivilisatorisch recht unterentwickelten Abendland unerschöpfliche Märkte. Sie machten es nicht anders als nach dem Untergang des arabischen Weltreiches die portugiesischen, niederländischen und englischen Kauffahrteifahrer. Der . Handelsimperialismus der letzteren wurde allerdings zum Vorspiel für den politischen Imperialismus der modernen europäischen Großmächte im Orient. Die Araber dachten zunächst nur an gute Geschäfte und lehrten ihre Kunden so ganz nebenbei auch ihre zivilisatorischen und kulturellen Erkenntnisse. Erst die Türken brachten schließlich die Fahne des Propheten bis ins Herz des Abendlandes, nach Wien. Doch einstweilen ist es noch nicht so weit.

    Die Araber kennen keine Geschichtsquelle über den angeblichen Besuch einer arabischen Delegation am Hof Kaiser Karls des Gro¬ßen und einer Gesandtschaft des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation beim Kalifen Harun er-Raschid. Sicher sind dagegen der Empfang eines arabischen Unterhändlers aus Cordoba durch den Frankenkaiser beim Reichstag von Paderborn vor einem Jahrtausend, im Jahre 777, sowie ein reger Handelsverkehr zwi¬schen den beiden Nachbarländern. Erst knapp zweihundert Jahre später, im Jahr 973, kommt es dann auch zu diplomatischen Bezie¬hungen zwischen dem andalusischen Kalifen Abd er-Rachman III und Kaiser Otto I. in Merseburg.

    Der Frankenherrscher stand damals auf dem Höhepunkt seiner Macht. Hinter ihm lagen der Sieg über die Ungarn auf dem Augsburger Lechfeld, die Heirat seines Sohnes Otto 11. mit der byzantinischen Kaisertochter Theophano und die Kaiserkrönung durch Papst Johannes XIII. in Rom. Die Ankunft der Sendboten des »Beherrschers der Gläubigen« bedeutet in mancher Beziehung eine Krönung der auf die Sicherung des Reiches gerichteten Politik Kaiser Ottos I. Zweieinhalb Jahrhunderte vorher führten die Araber von Spanien aus noch Krieg gegen das schwache Frankenreich nördlich der Pyrenäen. Jetzt verhandelte der Kalif lieber mit dem Herrn der abendländischen Christenheit. Der Kaiser akzeptierte huldvoll die kostbaren Geschenke aus dem Morgenland, bestickte Seidenstoffe, Edelsteine, Gold- und Silbergeschirr. Dieser Besuch war der Auftakt zu langen und außerordentlich fruchtbaren han¬delspolitischen und geistigen Beziehungen.

    Das Abendland verdankte, wie wir gesehen haben, die Begriffe „Papier« und »Buch« dem antiken Orient. Das Papier selbst brach¬ten uns die Araber. Im Jahr 751 unserer Zeitrechnung kauften sich Samarkand chinesische Kriegsgefangene frei, indem sie für die arabische Gesellschaft nützliche Berufe ausübten. Einige von ihnen beschäftigten sich mit der in ihrer Heimat schon etwa achthundert¬fünfzig Jahre lang gebräuchlichen Papierherstellung aus Baum¬wolle und Leinen und ermöglichten dadurch so etwas wie eine frühe »industrielle Revolution«. Das Kalifenreich machte sich darauf von den kostspieligen ägyptischen Papyrusimporten unabhängig. In Bagdad, Damaskus, Tripolis, Jerusalem entstanden Papiermühlen, lind der von ihnen produzierte billige Werkstoff ermöglichte eine rasche Verbreitung der Kunst des Schreibens und Lesens. Ãœber Ägypten, Tunesien und Marokko gelangte das Papier nach Spanien lind von dort im zwölften Jahrhundert endlich in das Abendland. Die Araber brachten uns aber nicht nur das Papier, sondern aus (China auch das Schießpulver und aus Indien die »arabischen« Zahlen. Diese Dreiheit erst bot die unabdingbare Voraussetzung für den Aufstieg des Abendlandes aus dem finsteren Mittelalter bis hin zur technologischen Gesellschaft der Gegenwart. Was für die grundlegenden Kulturleistungen gilt, trifft erst recht für viele uns heute selbstverständlich erscheinende Bestandteile des täglichen Lebens zu. Die meisten von ihnen verdanken wir den Arabern. Die Nachricht von den heißen Bädern der Araber mit ihren Masseuren und Barbieren erst weckte im christlichen Abendland, wo Schmutz lange als Keuschheitsbeweis angesehen wurde, die Freude an der körperlichen Reinlichkeit. Bis heute findet sie ihre höchste Vollen¬dung in den auf arabische Rezepte zurückgehenden Kosmetika, den »Wohlgerüchen des Orients«.
    Nicht nur fast alle unsere Gewürze und die meisten Nutzpflan¬zen in unseren Gärten und unsere schönsten Blumen waren arabi¬sche Züchtungen. Wer denkt, wenn er an einem Jasminstrauch riecht, noch an die Düfte aus Tausendundeiner Nacht? Wer beim Verspeisen eines Pfirsichs an die Gärten des Kalifen Harun er ¬Raschid? Welcher Gläubige macht sich beim Beten des Rosenkranzes Gedanken über dessen Herkunft aus Indien und Arabien? Das Urbild dieser katholischen Mariendevotionalie findet sich noch heute in der Hand jedes gläubigen Moslems zwischen Atlas und Hindukusch. Wer in einem Cafe ein Täßchen Mokka zu sich nimmt, weiß kaum noch etwas von seinen Ursprüngen in der noch immer existierenden jemenitischen Hafenstadt gleichen Namens. Aus Arabien kommt unser Schachspiel ebenso wie unser Diwan, die Brieftaube als erste »Schnellpost« der Welt, und der Damast erinnert wie der Mokka an eine arabische Stadt, an Damaskus. Die würzigen harten Muskatnüsse stammen natürlich aus Muskat. Die Araber beschäftigten sich lange vor uns mit Astronomie und Astrologie, Alchemie, Mathematik und Medizin. Im Mittelalter galten im Abendland Krankheiten noch als unabänderliches Schicksal im Morgenland kannte man längst eine systematische Krankenpflege und Heilmethoden in eigens dafür errichteten Häusern. Das Papsttum unterdrückte freilich das für seinen Allmachtanspruch so gefährliche Allgemeinwissen und tat, wer sich nicht an .‘ dieses Verdikt hielt, in Acht und Bann oder verbrannte ihn auf dem Scheiterhaufen. Der Prophet Mohammed verfuhr umgekehrt und gebot den Gläubigen, von der Wiege bis zum Grab nach Wissen und Erkenntnis zu streben. Für ihn war jede Wissenschaft gleichbedeu¬tend mit Gottesanbetung. Arabische Philosophen gaben ihren durch die Machtansprüche der Kirche bedrängten abendländischen Kollegen die nötigen Denkanstöße, arabische Ãœbersetzer und Wis¬senschaftler den europäischen das grundlegende Arbeitsmaterial. Der Unterschied zwischen den beiden Kulturkreisen zeigte sich damals am deutlichsten in der Sprache. Im christlichen Machtbe¬reich war das Lateinische die nur einer dünnen Oberschicht geläu¬fige Sprache der Eingeweihten und Auserwählten. In der islami¬schen Welt, wo jeder das Arabische des Heiligen Korans be¬herrschte, wurden die Ãœbersetzungen der antiken Werke voller Wissen und Poesie zu einem Allgemeingut.
    Anno 732 besiegte Karl Martell, der Hammer, die Araber in Südfrankreich. Anno 1683 besiegten Kaiser Leopold 1. und der Polenkönig Johann Sobieski Türken vor Wien. Bewahrten sie im Zeitabstand von tausend Jahren zweimal das Abendland vor dem Untergang? Vergegenwärtigen wir uns noch einmal die tiefe Kluft. zwischen der mittelalterlichen christlichen Welt mit ihren Schei¬terhaufen der Inquisition für die Häretiker und die frühen Sucher nach wissenschaftlicher Erkenntnis und dem morgenländischen islamischen Reich mit seiner wirtschaftlichen und kulturellen Hochblüte, seinem ungezügelten Wissensdrang und seiner leuch¬tenden Toleranz, so erscheinen diese beiden Kriegstaten eher als tragische Wegmarken der Menschheitsgeschichte. Sie bezeichnen Anfang und Ende einer Periode fruchtbarer Wechselwirkungen zwischen zwei Welten. Der Siegeszug der abendländischen Technik im modernen Morgenland ist nur die Ernte aus einer von den \labern vor zwölfhundert Jahren in den steinigen Boden Europas
    gesenkten Saat.

    Quelle: „Die Araber – Europas Nachbarn“ – von Horst J. Andel – Auszug aus den Seiten 29 bis 36

  14. […] anderer Grund ist Frau Merkels Wegbleiben nach dem Brand in Ludwigshafen – nicht wegen dem Verdacht auf Brandstiftung sondern der Opfer wegen -, dass an das Solinger […]

  15. Ich kann den Sinn zur Teilhabe nicht verstehen, wenn ich jedesmal auch rechtlich hintergangen werden. Weder die deutschen Politiker noch deutsche Mehrheitsgesellschaft ist dazu bereit..

    Wir Menschen aus der Türkei müssen nun mal die Rolle der Juden in Deutschland übernehmen. Alles ander ist Selbsttäuschung!

  16. Wer die Wahrheit kennt …schweigt..! Warum ?und hat scheinbar gute Gründe.

    MfG Tobi

  17. Dieser kurze und doch auch sehr markante Beitrag belegt natürlich auch eines, dass nämlich nicht viel verstanden wurde, was die Menschen aus der Türkei in diesen Tagen wohl gefühlt haben könnten! Es kommt immer wieder der Unterton heraus, als seien sie daran doch selbst Schuld, was ja in Schleswig-Holzstein schon mal in einem Schulbuch für deutsche Schüler vom Cornellsen Schulbuchverlag manifestiert wurde. Denn dort wurde haargenau so argumentiert. Nur mit diesem sogar offiziell gewordenem Bekenntnis, wird man später auch sagen: „Eigentlich, seien doch auch die Juden selbst Schuld an ihrem Unglück!“ Nur weiter so, wir haben es verstanden!

    Mit dem erscheinen einer Frau Bundeskanzlerin Merkel wäre wohl doch auch ein Symbol, ein positives Zeichen von ihr persönlich gesetzt worden. Natürlich war auch ein weiteres negatives Zeichen, dass so wenige Deutsche hier den Weg zur Trauerfeier gefunden hatten. Egal wer nun den Brand gelegt hat und wie es dazu kam, wäre in diesen Momenten völlig irrelevant gewesen. Auch die „deutschen Gutmenschen“, die noch vor kurzem ganze Lichterketten kilometerweit in die Dunkelheit setzten waren merkwürdigerweise untergetaucht, wie wir sie noch in Hoyerswerda, Mölln und Solingen und anderswo noch bestaunen konnten.

    Ich will nicht glauben, dass sogar bei diesen „Gutmenschen“ beim Stichwort „verbrannte Türken“ jetzt ein Unterschied gemacht wird. Weil sie hier vielleicht keine Flüchtlinge oder Asylsuchende vorfinden konnten? Ist das aber auch noch verwunderlich? Wenn täglich gegenseitige Einflüsse von Politikern und Medien ihre Spielchen treiben und damit sich in ihrer negativen Meinung aufs Neue und immer kruder bestärken. Wenn sogar Menschen aus den eigenen türkischen Reihen ihnen fleißig zu helfen, und die deutsche Mehrheitsgesellschaft so auch ermuntern und sogar direkt unterstützen, „mit weiter so“ und „ihr habt doch so recht“! Nur, weil sie damit sich besser darstellen können, bei ihren Herren. Zum Schluss sind verständlicherweise, dann sogar auch die vielen „deutschen Gutmenschen“ auch nicht mehr zu sehen.

    Nun, die Pyromanie hat hier nicht nur seit der Inquisition eine lange Tradition. Insbesondere die jüdische Bevölkerung hier in Europa und vornehmlich in den deutschsprachigen Landen, hatte nach dem Ausklang der Ritterkreuzzüge, weil sie teuer und immer erfolgloser wurden, bis zum Fall von Jerusalem durch den Kurden Saladin, diese immer wieder und heftig genug zu spüren bekommen. In der Summe hatte Hitler also auch große Vorbilder aus der langen geschichtlichen Tradition.

    Da die Juden von damals kein Handwerk betreiben durfte, blieb ihnen nichts anderes übrig, als den „Beruf des Wechslers“ nachzugehen. Heute würde man sagen die des Geldverleihers, also einem Vorläufer des heutigenBankensystems. Die Menschen, sprich die, die nicht Leibeigene waren und natürlich hier vornehmlich dann Großbauern, Adelige, wie Barone, Grafen, Fürsten und Könige, wie auch christlich Kaiser von Gottes Gnaden, bedienten sich sehr gern ihrer zuverlässigen Dienste, um sich bei ihnen, oft genug bis beide Ohren, zu verschulden. Um z.B. die Saat für die neue Ernte kaufen zu können und auch ihre unnützen Kriege, sich so von den Juden finanzieren zu lassen. Konnte und wollte man sich derer sehr leicht entledigen, wenn man sich eben zu sehr bei diesen Wechslern verschuldet hatte, und deshalb eigentlich auch gar nicht mehr in der Lage war, das geliehene Geld schließlich (vollständig) zu tilgen. Hatte man so immer wieder noch ein „As im Ärmel“.

    Denn urplötzlich erinnerte man sich an die „Jesusmörder“, den die Juden den Gottessohn und ihren Heiland an das Kreuz geliert hatten. Oder ein totes Kind wurde zufällig in einem der vielen offenen Brunnen aufgefunden, der Phantasie, um einen vorgetäuschten Vorwand zu liefern fehlte es wahrlich nicht. Hier könnte man auch die Taten von Hostienfrevel ergänzend hinzufügen, weil zu den jüdischen „Götzendiensten“ an ihrem Sabbat junges christliches Blut nicht fehlen dürfe, hieß es.

    Und so trieb dann schließlich der aufgeheizte „christliche“ Mob zu gerne, der auch schon mal Jahrzehntelang neben einer jüdischen Familie gut und friedlich zusammen leben konnte, plötzlich seinen jüdischen Nachbarn dann aber zuhauf in den Tempel oder in die örtliche Synagoge trieben konnte. Wie auf dem Balkan des 21. Jahrhunderts die Serben mit den muslimischen Bosniaken veranstalteten. Vielleicht auch, weil man darauf schielend den benachbarten Hof zu ergattern hoffte? Verängstigt und von wirklich nichts ahnend wurden diese armen Menschen, zu Tode schikanierten Menschen (an vielen unzähligen deutschen Orten) hinein in ihre vermeintliche Fluchtburg getrieben und in eine Todesangst versetzt, so sehr, dass viele dieser unschuldigen Menschen schon dort sich selbst und der ihrer Kinder eigenhändig das Leben nahmen, weil sie nicht im Feuertod sterben wollten. Schließlich wurde das Gebäude angezündet und damit ganze Familien für immer ausgelöscht, bis sich der aufgewiegelte Mob dann wieder beruhigte, als alles schließlich vorbei war. Eine Feuerwehr gab es zu dieser Zeit natürlich nicht, aber auch keinen des höheren Standes der sich vor ihnen stellte, vor den abgerichteten Mob. So ganz nebenbei erledigte man sich natürlich ganz zufällig und unfreiwillig seiner vielen Schuldscheine, beim jüdischen Wechsler!

    Nun könnte die große Abstinenz der Deutschen vor Ort, durch eine glänzende Nichtanwesenheit, vielleicht auch von dem Willen beseelt sein, dass wir, die Menschen aus der muslimischen Türkei, die wir schon zu zahlreich und zu lange hier anwesend seien, doch gefälligst diese Zeichen endlich erkennen und auch begreifen sollten, und wir schleunigst von Deutschland im ganzen abhauen sollten, wenn dies schon nicht auf juristischem Wege gelingen mag bzw. kann, dann eben durch ein wenig Feuer unterm Hintern, könnte man meinen!

    Ich kann nur berichten, dass man manchmal, eigentlich beängstigend oft genug in einem persönlichen Gespräch mit einem ganz normalen „Deutschen“, schon mal die Gäule davon galoppieren sieht und ein halten nicht mehr geben kann, wenn es eben um das Thema von Muslimen, Islam und Türken geht. So sehr ist also die Atmosphäre schon vergiftet worden. Sie kennen, so dann auch gar kein Halten mehr, obwohl ihnen schon bewusst ist, dass gerade ein solcher Mensch vor ihnen sitzt oder auch steht. Das juckt ihnen nicht die Bohne! Man hört nur Hass und kein Wissen über den Anderen! Man kommt sich dann, zum einen als Klagemauer und zum anderen als Einer vor, den man bei dieser Gelegenheit, jetzt auf der Stelle, mit diese verbalen und nicht wiedergebaren Ausdrücke von sich geben kann, geradezu mit diesen auch fäkalen Wörtern gleich auch allzu gerne steinigen würde. Es scheint so, als habe man die Juden als den Lieblingsfeind schlechthin nicht nur vergessen, sondern sogar – mit der Zeit – immer mehr liebgewonnen.

    Ein Zeichen und ein großes Symbol ist auch die Aktuelle politische Wärme zwischen der Frau Merkel und ihrem Kabinett, wenn man sogar mit der israelischen Regierung in Israel sich zusammen setzt, und die Palästinenser links liegen lässt. Was kann man also noch von einer Kanzlerin erwarten die immer schon in einer großen Gegnerschaft zur Türkei, den Türken dort wie hier, und zum Islam stand und immer noch steht? Schließlich ist sie auch eine Tochter eines protestantischen Theologen, und ist damit wohl auch schon vorgeprägt in ihren Gefühlen zu uns.

  18. Transat AG2R…

    Transat AG2R 2010 La Mondiale (Concarneau – Saint Barth) : le site d’Henri-Paul Schipman et Pierre Canevet est en ligne. Suivez chaque jour leurs billets transmis depuis leur bateau par satellite….

 

WichtigeLinks

JurBlogEmpfehlungen

Blog'n'Roll