Hat die Union ein Problem mit Muslimen?

27. Januar 2008 | Von | Kategorie: Politik | 6 Kommentare |

In einem Interview mit der „taz“ wirft der Europaabgeordnete Cem Özdemir (Die Grünen) den Unionsparteien versagen hinsichtlich der Integration von Deutschtürken in die Parteienlandschaft vor. Özdemir erklärte, dass Migranten vornehmlich in Mitte-links-Parteien organisiert seien. Dies entspreche jedoch nicht den tatsächlichen politischen Mehrheitsverhältnissen unter den Migranten, die mitunter eher konservativ seien.

Die Union erfüllt nicht ihre Aufgabe, Konservativen mit Migrationshintergrund, abgesehen von Aussiedlern, eine Stimme in der politischen Willensbildung zu geben„, so Özdemir. Es entstehe vielmehr der Eindruck, „dass die Union ein tiefliegendes Problem mit Menschen aus der Türkei und Muslimen überhaupt hat„.

Özdemir forderte ferner die türkischen Vereine dazu auf, selbstkritisch zu sein. Bei der Debatte über Jugendkriminalität etwa sei eine „Bunkermentalität“ zu wenig. Die türkischen Vereine müssten damit aufhören, „so zu tun, als befänden sie sich hier in einer Art Feindesterritorium. Sie sollten aufhören, sich ständig als in der Opferrolle zu stilisieren„, betonte Özdemir.

Es sei jedoch auch offensichtlich, dass es in Deutschland gesellschaftliche Strukturen gebe, die Migranten benachteiligen. Die deutsche Gesellschaft verfüge über viel Erfahrung mit Assimilation, aber über keine mit Vielfalt. „Aber mit den Millionen von Deutschtürken wird eine massenhafte Assimilation, wie es sie bei den Hugenotten oder den Ruhrgebietspolen gab, bis auf Weiteres nicht zu wiederholen sein„, sagte Özdemir. Es müsse deshalb möglich sein, „dass jemand sagen kann: Ich bin deutscher Bürger mit türkischer Herkunft„, ohne dass seine Loyalität in Frage gestellt wird.

6 Kommentare
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  1. Sinn Ihres blog scheint nur die Polemik und Provokation zu sein. Was für ein blödsinniges Thema wieder einmal. Die Frage ist vergleichbar mit der, warum kein Fleischesser in einem Veganer-Verein aufgenommen wird. Es handelt sich um CHRIST-demokratisch/ -soziale Parteien. Dann soll Cem doch konvertieren, hielte ich eh für den weiseren Entschluss, und der Union beitreten, ansonsten muss er sich eben Parteien suchen, die nicht christlich orientiert sind. Da das Christentum nun mal die dominierende Religion in Deutschland und weltweit ist, müssen sich Anhänger von Minderheitsreligionenen dann andere Parteien suchen. Also bitte stets wenigstens im Mindestmaße auch in diesem blog mitdenken, da es sonst einer intellektuellen Beleidigung der Leser gleichkommen würde. Mich unterfordert dieses stark, daher werde ich künftig nicht mehr zu den Lesern zählen.

  2. @ Jasmin

    In dem Beitrag sind lediglich die wesentlichen Aussagen aus dem Interview mit Cem Özdemir wiedergegeben. Keine Wertung, kein Urteil, keine Meinung von mir. Ich finde seine Feststellungen lediglich interessant. Interessant weil einer wie Cem Özdemir – ein integrierter und intelligenter Mensch – zu dieser Annahme kommt über die CDU. Das sollte jedem etwas zu denken geben unabhängig davon, ob man ihm Recht gibt oder nicht.

  3. Einzig verwunderlich ist, warum der Islam derart radikal und unterentwickelt gegenüber allen Andersdenkenden auftritt und Anhänger aller anderer Religionen als Ungläubige bezeichnet etc. …, also immer an die Wurzeln gehen, nicht nur populär an der Oberfläche kratzen.

  4. Jasmin hat offenbar den Beitrag und die Aussage Özdemirs gründlich missverstanden. Özdemir geht von dem völlig richtigen Grundsatz aus, dass auch Migranten Mitglied der CDU werden können, denn die Mitgliedschaft in einer christlichen Religionsgemeinschaft ist nicht Voraussetzung für die Aufnahme in die CDU. Die CDU ist für jeden offen, der Würde, Freiheit und Gleichheit anerkennt. Schon während der Gründungsphase fanden sich in ihr nicht nur Christen, sondern auch Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften. Im Grundsatzprogramm der CDU ist auch nur vom christlichen Verständnis vom Menschen die Rede und von seiner Verantwortung vor Gott, nicht von einer Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche.
    Intellektuell beleidigend ist nicht der Beitrag im Blog, sondern die Reaktion von Jasmin. Ãœberheblich ist zudem ihre Auffassung, das Christentum sei die dominierende Religion weltweit. Das stimmt definitiv nicht.

  5. @ Sprinter

    Danke!

    Schließlich hat Angela Merkel sich erst kürzlich dafür ausgesprochen, dass die CDU eine Partei der Mitte ist und werden soll.

    Auch die jüngsten Debatten innerhalb der CDU, ob sich die Partei für Muslime ausdrücklich öffnen soll, zeigt, dass die Äußerungen Cem Özdemirs nicht so falsch sein können.

  6. Mit dem christlichen Weltbild dürften jedoch schon quasi ihrer Religion viele Muslime ein Problem haben, daher ist sehr fraglich, ob das die passende Partei für sie ist.

    Zudem ist das Christentum die dominierende Religion weltweit, denn es ist die größte, der Islam ist demgegenüber schlicht in der Minderheit.

 

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