Polizei: Ohne politisches Verständnis kein Rechtsextremismus

16. Januar 2008 | Von | Kategorie: Gesellschaft | 3 Kommentare |

Der Braunschweiger Zeitung zufolge wurde der fremdenfeindliche Hintergrund des Ãœberfalls auf zwei Syrer Anfang Januar durch die Polizei bestätigt. Sprecher der Polizei hatten die Täter zunächst als „alkoholisierte Männer“ und „Hooligans“ dargestellt. Das Antifaschistische Plenum Braunschweig und die Jugend Antifa Aktion (JAA), hatten erhebliche Zweifel an der Aussage der Polizei angemeldet und den Kontakt der Täter zur rechten Szene durch einen Bild, auf dem der Täter mit Hakenkreuz auf der Brust und Hitler-Gruß zu sehen ist, begründet.

Polizeisprecher Joachim Grande erklärte, dass die Beschuldigten in den vergangenen Jahren vorwiegend durch Gewalttätigkeiten in Verbindung mit Fußballspielen aufgefallen seien. „Ein politischer Hintergrund war hierbei nicht erkennbar“, so Grande. Die Beschuldigten könnten nicht als Neonazis angesehen werden, weil „ihnen ganz einfach das politische Verständnis“ fehlt.

Der Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Rat der Stadt Braunschweig, Udo Sommerfeld, sagte hierzu, dass die Braunschweiger Polizei, die rechtsextreme Gewalt bagatellisiert, „indem sie unterscheidet zwischen Neonazis mit politischen Verständnis und Gewalttätern, die laut dieser Definition, sobald sie Gewalttaten gegen Ausländer und Andersdenkende ausüben, keine Neonazis mehr sind, weil ihnen beim Schlagen das „politische Verständnis“ quasi abhanden kommt.“ Er forderte die Braunschweiger Polizei dazu auf, Rechtsextremismus entschieden zu bekämpfen, die Opfer von Rechtsextremisten besser zu schützen und die Verharmlosung rechtsextremer Gewalt zu beenden.

3 Kommentare
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  1. […] Bei der Interpretation dieser Zahlen sollte man diese Meldung hier immer im Hinterkopf behalten. Hat Dir der Artikel gefallen? Dann abonniere mein RSS Feed […]

  2. […] Polizei dagegen geht nicht von einer fremdenfeindlichen Tat aus. Den Tätern fehle es am politischen Verständnis. Ein Augenzeuge berichtet demgegenüber, dass einer der Opfer noch “Hilfe, Nazis” […]

  3. […] liegen, da teilweise fremdenfeindliche Taten mit dem Hinweis, dem Täter würde das politische Verständnis fehlen, als nicht rechtsextremistisch eingestuft werden. Die Zahl der Rechtsextremisten liege bei […]

 

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