Warum die Türkei und die EU einander näher kommen müssen

5. Dezember 2006 | Von | Kategorie: Leitartikel | 22 Kommentare |

Würde die Union das Land am Bosporus aufnehmen, wäre sie danach wohlhabender, effizienter und sicherer, finden die Außenminister von Schweden und Estland. Auf WELT.de entwerfen sie das Bild einer zukünftigen EU, die ihre Türen nicht für den schwierigen Kandidaten Türkei geschlossen hat.

… Eine Türkei mit einer säkularen, demokratischen Regierung wird zur Stärkung der EU mit über 70 Millionen Menschen und einem Binnenmarkt, der sich über den gesamten Kontinent erstreckt, beitragen. Die türkische Volkswirtschaft ist eine der am schnellsten wachsenden in Europa; sie stellt bereits heute einen der wichtigsten Märkte für die Ausfuhren aus der Europäischen Union dar. Die geografische Lage der Türkei ist von vitaler strategischer Bedeutung. Die EU ist bereits von der Türkei abhängig bei der Zusammenarbeit auf den Gebieten der Bekämpfung von Terrorismus, Drogenhandel, illegaler Migration und immer stärker auch bei der Sicherung der Energielieferungen nach Europa.

… Sowohl die Europäische Union als auch die Türkei müssen gegenüber Zypern ihre Verpflichtungen erfüllen. Die Türkei muss ihre Flughäfen und Häfen für Flugzeuge und Schiffe aus allen Mitgliedsstaaten einschließlich der Republik Zypern öffnen. Die Europäische Union muss ihrerseits ihren Verpflichtungen aus dem Jahre 2004 nachkommen und die Isolierung der türkischen Zyprer beenden. Es gibt keinen formellen Zusammenhang zwischen diesen beiden Anliegen, doch in einer politischen Realität sind sie voneinander abhängig.

Die heutigen Schwierigkeiten bei diesen Verhandlungen sind ein Ergebnis des Scheiterns im April 2004, die Teilung Zyperns zu überwinden. Der sogenannte Annan-Plan, von der EU ausdrücklich gestützt, wurde in einem Referendum im griechisch-zyprischen Teil der Insel abgelehnt. Die türkischen Zyprer hingegen, ermuntert von Ankara, begrüßten diesen Plan. Dies war ein mutiger Schritt, der von der türkischen Regierung ergriffen wurde. …

Silvana Koch-Mehrin ist da anderer Meinung:

In meinen Augen rückt ein EU-Beitritt der Türkei in weite Ferne. Warum? Weil die Türkei sich sträubt, das so genannte „Ankara-Protokoll“ (http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=85321) zu verabschieden und Zypern anzuerkennen. Und dass, obwohl die EU bereits mit Konsequenzen für die Beitrittsgespräche gedroht hatte. Die Türkei aber bleibt stur. Man fragt sich: Wer will hier eigentlich Mitglied der EU werden? Dass ein Beitritt der Türkei nicht möglich ist, wenn sie nicht einmal die anderen Mitglieder anerkennt, ist doch wohl klar.

Typisch. Keine Spur vom Annan-Plan und der Verpflichtung der EU, die Isolation des türkisch-zyprischen Teils zu beenden. Auch ist die Frage, wer eigentlich EU Mitglied werden möchte nicht mehr so klar wie vor Jahren. Mehr und mehr bekomme ich den Eindruck, als wollen die Türken nicht mehr so richtig, während immer mehr Europäer den Eindruck vermitteln, als bräuchte Europa die Türkei.

Nachtrag vom 06.12.2006: Frankfurter Rundschau

Die ursprünglich von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) befürwortete „Revisionsklausel“ für die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei wird … voraussichtlich nicht beschlossen. … Die von Merkel angeregte Klausel sollte sicherstellen, dass nach Ablauf einer Frist erneut sämtliche Mitgliedsstaaten einstimmig über die Wiederaufnahme der Gespräche entscheiden sollen. Davon war am Dienstag nicht mehr die Rede. Merkel erklärte … lediglich, sie werde sich nun beim europäischen Gipfel für einen weiteren „Bericht“ der EU-Kommission einsetzen, … Besonders Großbritannien hatte deutlich gemacht, dass es sich einer härteren Gangart der EU beim Thema Türkei widersetzen werde.

Nachtrag vom 06.12.2006: Ulrich Speck im Kosmoblog

Die Europäische Gemeinschaft war eine Antwort auf die Fragen einer anderen Zeit. Man hat sie bisher weitgehend erfolgreich in eine neue Epoche herübergerettet. Doch die Vergangenheit allein bietet keine Antworten auf die neuen strategischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Wie andere Institutionen des Kalten Kriegs – namentlich die NATO – muss auch die EU sich neu erfinden, um weiterhin erfolgreich zu sein. Schafft sie das nicht, werden die Mitgliedsstaaten sich zunehmend nach neuen Wegen und Instrumenten umsehen, ihre Interessen zu realisieren.

Ekrem Senol – Köln, 05.12.2006

22 Kommentare
Hinterlasse einen Kommentar »

  1. Die türkischen Zyprer haben ihre Isolation selbst verschuldet.Die türkischen Truppen sind völkerrechtswidrig auf der Insel. Warum sollten die Griechen den Türken nur einen Zentimeter entgegenkommen?
    Das würde die illegale Aktion der Türkei nachträglich legitimieren.

  2. Hallo Martin,

    nennen Sie uns doch bitte eine Quelle für Ihre Behauptungen!

  3. Vielleicht wissen die Türken gar nicht so genau, was ein EU-Beitritt wirklich bedeutet.
    Das wird nicht so eine Art „NATO+Subventionen“, sondern dauerhafte Souveränitätsverluste.
    Ich glaube beide Seiten wären mit einer privilegierten Partnerschaft besser bedient…

    Hier ein paar Umfrageergebnisse zum EU-Beitritt der Türkei:

    „nur noch 57 Prozent der Türken wollen den EU-Beitritt (im Vergleich zu 74 Prozent im Jahr 2002)“
    http://www.welt.de/data/2006/06/15/916154.html

    „69 Prozent der Deutschen in der jüngsten „Eurobarometer“-Umfrage gegen den Beitritt des Landes. Im Durchschnitt der EU waren 48 Prozent gegen eine Aufnahme der Türkei und 39 Prozent dafür.

    Bei der zwischen Ende März und Anfang Mai erhobenen Umfrage, die sich auf die Antworten von knapp 25.000 EU-Bürgern stützte, waren vor allem die Österreicher gegen die Aufnahme der Türkei. Dort lehnten sie 81 Prozent aller Befragten ab, Zustimmung kam nur von 13 Prozent. Die stärkste Unterstützung für einen türkischen Beitritt notierten die Fragesteller unter den heutigen Mitgliedstaaten dagegen in Schweden mit einer Zustimmung von 60 Prozent bei 33 Prozent negativen Antworten.“
    http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/tuerkei/69322.asp

    Hier die ganze Umfrage Eurobarometer 2006
    http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_255_en.pdf

  4. Toller Artikel von Herrn Ekrem Senol.
    In Europa mehren sich die PRO-Stimmen während die Türken nicht mehr so erfreut über die Union sind. Für die Zukunft von entscheidender Bedeutung.

  5. Martin du hast ein probelm.
    Es tut mir leid das sagen zu müssen aber in jedem artikel von dir ist immer ein hauch von einseitigen argumenten.
    Zum Punkt der völkerrechtswiedrigen verhalten der Türkei , weist du eigentlich warum und weshalb das dort statt gefunden hatt.
    Informier dich und schreib erst danach.
    Zweitens , die deutsche Regeirung stellt alles mögliche an um in den Hintern der Amerikaner und der Chinesen zu gelangen.
    Die beiden bessagten Pareteien müssen schon darauf achten , das durch den Deutschen andrang kein anal Stau entsteht.
    Und diese Länder müssen ja wohl die vorzeige model der Menschenrechte sein.
    Also bitte , nicht die realität mit dem wunschdenken verwechseln.
    Klar ist das die Türken , gerade auch wegen der gelogenen argumente der Europäischen Union , den beitritt für einen witz halten.
    Wenn doch niemand die Türkei in der Eu HAben will , dann soll doch das ach so starke Europa mal den mut aufbringen und eine Klare aussage Treffen.
    1967 hat die Türkei beantragt und so lange gibt es in der EU niemanden , Oliver Kahn würde sagen , ohne eier , der dazu stellung nehmen kann.
    Armes Europa.

  6. Ach warum wird eigentlich noch über dieses Thema diskutiert. Es gibt nur einen Grund warum wir Türken nicht in die EU aufgenommen werden weil wir ein Muslimischer Staat sind. Also ich hatte noch nicht mal die Hoffnung für ein Beitritt der Türkei als noch Schröder anwesend war. Trotzdem, die EU sagt uns das wir Staat und Religion von einander trennen sollen, ( was wir schon lange getan haben)die EU macht es aber selber nicht, sonst wären wir ja schon in der EU. Ich finde die verhandlungen sollten endlich mal abgrebrochen werden da jetzt schon mehr als 65% der Türken gegen ein EU beitritt der Türkei ist. Paar Jahrzehnte später wird die EU sowieso als eine Art Witz angesehn.
    So das musste mal raus.
    MfG

  7. @ Hakan

    Verhandlungen abbrechen, das wäre das Beste. Eine partnerschaftliche Lösung ist für beide Seiten von Vorteil. Die EU muss nicht einen verarmten Staat mehr tragen und die Türkei hat mit dem Christenclub und seinen Vorschriften nichts zu tun. So erstrebenswert ist die Mitgliedschaft in der EU nicht, als dass sich ein Türke drüber grämen müsste.

  8. @ hans schneter

    Obwohl ich das ungern tue, weil ich genau weiß, dass Sie das aus einer unsäglichen Brille betrachten, muss ich ihnen dennoch zustimmen!

  9. @Delice
    Jemandem, der mein Land und meine Kultur hasst und darüberhinaus sein Volk mit den Juden im dritten Reich vergleicht, mein Volk also zum Tätervolk stigmatisiert, sich dafür nicht entschuldigt, so jemandem habe ich nichts zu sagen. Ich lege Ihnen hiermit nochmals ans Herz, das böse, grundlos türkenfeindliche und menschenverachtende Deutschland zu verlassen und Ihr Glück in der in jeder Beziehung idealen Türkei zu versuchen.

  10. 1. Das ist nicht ihr Volk!
    2. Ist man – Gott Sei Dank – nicht auf ihr Wert-Urteil angeiesen!
    2. Muss man auch einstecken können, wenn man ordentlich verteilen kann!
    4. Hass ich nicht die „Deutschen“ und auch nicht Deutschland, was nur eine bösartige Unterstellung ist – eigentlich straftatbeständliches vegehen, denn das ist nicht nur eine Diffamierung und Rufmord, sondern entbehrt jeder Grundlage!
    5. Wenn wir nicht einem demokratischen Rechtsstaat leben – wo leben wir dann?
    6. Jeder hat sein Meinung darstellen zu können – mit Hass dat das weiß Gott nicht zu tun. Aber das tun so genannte „Deutsche“ wie sie sehr gerne, wenn man sie auch frischer Tat erwischt, dass zwischen dem Sagen unddem Tun ein Himmelweiter unterschied ist! Sie können nicht ertrage, dass auch wir bereits erwachsen geworden sind, und sogar sprechen, vielmehr schreiben können; und was noch schwerer wiegt, sogar, auch wenn nur bisher ansatzweise denken können!
    7. Solche Persönlichkeiten, wie Sie hatten schon mal derartiges entfacht! Sind Sie nicht dessen endlich überdrüssig, Menschen, die anders denken wollen, nicht immer gleich einzusperren, wegzujagen und, wenn das nicht gelingt standrechtlich mit dem Messer zuzustechen, zu erschiessen oder gar zu….?
    8. Wenn Sie nur ihre Meinung lesen und hören wollen, dann empfehle ich ihnen entsprechende gleichgesinnte Internet-Seiten, diegenau auf ihreer Linie sind!
    9. Außerdem gibt es nicht das Deutsche Volk – undsvhon gar kein „mein Deutsches Volk“, was es gibt ist ein Buch „Mein Kampf“! Und der Autor hat nicht gut über andere und andersdenkende gedacht!

  11. Außerdem leben Sie in einer Welt voller Plagiate. Weder das Christum ist in Europa entstanden, noch hat der Name „EUROPA“ mit dem Abendland etwas zu tun! Paulus kommt im Übrigen aus meiner Nachbarschaft, also aus der gleichen Region, wie ich auch. Warum jagen Sie dann nicht Jeseus und seine Stellvertreter wieder in den Orient? Sie können, wenn überhaupt leider nur mit einer Gottheit Namens „Wotan“ aufwarten bzw. dienen, mehr entsprang leider nicht aus ihrer Gegend – leider!

    Wenn das also diese Gemeinschaft ein Christen-Club sein sollte, dann müssten wir sogar die ersten Anwärter sein! Die ersten christlichen Zellen entstanden mehr oder weniger in der Türkei! Wann kriegen Sie das nun endlich rein in ihr Denkschema! Oder sprechen Sie womöglich gar kei Deutsch?

  12. Natürlich dürfen Sie großzügig Türken HASSEN, das darf doch Jeder! Oder nicht?!

    Was wir sagen ist nur – jetzt reicht es uns einfach!! Ihr Fehlgeleite Geister einfachen Gemüts, die ihr sonst nichts habt außer eurem HASS! Ihr wollt uns etwas vorwerfen, wofür ihr gerade immer gestanden seit und immer noch steht!

    Ich hoffe nur, dass es endlich mal zu einem Index kommt, wonach solche Geister einfach nicht in die Türkei hineingelssen werden! Die sollen von mir aus nur noch nach Österreich!

    Und, wenn man Ihnen widerspricht, dann fällt Ihnen nur noch eins ein „Deutschen-Hasser!“. Das ist so verwerflich, wie auch ohne Anstand! Ach, welch eine einfach Denkstruktur haben ihres gleichen denn nur!
    Was euch nicht passt, wird mit diesem Totschlag-Argument mundtot gemacht!

    Es hat doch nichts mit Hass zu tun! Ich hab nur Ihre so schöne Heile Welt einwenig nur zerstört – und nichts anderes angestellt!

    Reisen Sie doch in Europa mal umher, dann denke können sie den „Deutschenhass“ wahrlich selbst erleben! Wer in Europa mag eigentlich, von wenigen Ausnahmen, wie Österreich oder Lichtenstein, liebt denn euch?! Wohl kaum einer, und da kommen Sie daher, und schmeisen mit Dreck umher, in der stillen Hoffnung, es werde hoffentlich, was hängen bleiben! Diese Rechnung geht leider nicht auf! Liefern Sie auch nur ein vernünftiges Argument, was gegen meine Sätze sprechen würde, das aber wird ihnen wohl gelingen! Und deshalb kann ich nur den Kopf schütteln, über ihre Bösartigkeit und ihr dreistes unkultiviertes Verhalten!!

  13. Wer mag denn schon die Türken, Delice? Wer in Himmels Willen will irgendwas von den Türken wissen?
    Sie sind wirklich ein kleines Lichtlein, Delice. Einen Index wünschen Sie sich? Wenn Deutschland einen solchen Index über alle Türken erstellte, die Deutschland hassen, wäre Deutschland vermutlich ohne Türken.

    Solche Persönlichkeiten, wie Sie hatten schon mal derartiges entfacht! Sind Sie nicht dessen endlich überdrüssig, Menschen, die anders denken wollen, nicht immer gleich einzusperren, wegzujagen und, wenn das nicht gelingt standrechtlich mit dem Messer zuzustechen, zu erschiessen oder gar zu….?

    An Dummheit und Frechheit nicht zu überbieten. Tut mir leid für Sie.

    Weder das Christum ist in Europa entstanden, noch hat der Name “EUROPA” mit dem Abendland etwas zu tun! Paulus kommt im Übrigen aus meiner Nachbarschaft, also aus der gleichen Region, wie ich auch. Warum jagen Sie dann nicht Jeseus und seine Stellvertreter wieder in den Orient?

    Daß die Turkvölker das Christentum in ihrem Lande aufgrund der friedliebenden Religion Islam ausgelöscht haben, kehren Sie wie gewohnt unter den Teppich. Pfui Teufel, wie ich sie hasse, diese einseitge Weltschau.

    Sie sind im falschen Land. Oder Masochist und ertragen das deutsche Pack.

  14. Nur für Sie, Delice, nur für Sie:
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,605904,00.html

    Glauben Sie mir, ich bin schon weit gereist. Nur in einem dieser Ländern bin ich aufgrund meiner Herkunft verachtet, betrogen und bestohlen worden, ja war nach hiesigen Maßstäben ungeheuerem Rassismus ausgesetzt. Nun raten Sie doch mal, welches Land das war!

  15. und noch einer:
    http://www.welt.de/politik/article1862967/Deutschland_hat_weltweit_das_beste_Image.html

    Interessant…

  16. Eine Studie die in 21 Ländern im Durchschnitt pro Land 619 Personen befragt, kann keine repräsentative Aussage ermitteln.

    „Das Institut GlobeScan befragte für die Studie mehr als 13.000 Menschen in 21 Ländern“.

    Was das Ansehen der Deutschen im Ausland betrifft, so kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ich in manchen Ländern über meine deutsche Staatsbürgerschaft schweigen muss!
    Sehr deutlich war es z.B. in Chile. Die Chilenen mögen keine Deutschen war meine Lektion aus den ersten Begegnungen in diesem Land. Als Türke jedoch war ich willkommen und konnte sehr positive Erfahrungen sammeln. Und als Türke werde ich überall auf der Welt besser aufgenommen als meine deutschen Mitreisenden.
    Fakt ist, dass die Deutschen im Ausland für Ihre Arroganz bekannt sind. Die so genannte Beliebtheit des Deutschen beschränkt sich lediglich auf das finanzielle; den es ist der deutsche Tourist der im Ausland gerne den „Macho“ spielt. Es ist auch der „deutsche Tourist“ der z.B. in Kenia, Vorort nicht nur das einheimische Personal –ohne Grund- als „Neger“ beschimpft.
    Somit ist die genannte Statistik von CNN nicht glaubwürdig.

  17. Als Türke jedoch war ich willkommen und konnte sehr positive Erfahrungen sammeln. Und als Türke werde ich überall auf der Welt besser aufgenommen als meine deutschen Mitreisenden.

    dann reisen Sie mit den falschen Leuten, Hülya. Ich persönlich konnte derart in Chile nicht feststellen. Vielleicht mag das bei jungen Leuten anders sein. Abgesehen davon reisen 99% aller Türken ohnehin nur in die Heimat; ein schlechtes Bild konnte sich somit in der „Welt“ gar nicht erst etablieren. Oder haben Sie schon mal türkische Autokolonnen nach Spanien gesehen? 😉 Und meinen Sie ernsthaft, dass irgendein Volk mehr Spass daran hätte, hundertausende von Anatoliern aufzunehmen, die ihnen ihre Angewohnheiten und Vorlieben aufs Auge drücken als die vergleichbare Menge Deutscher?

    Es ist auch der „deutsche Tourist“ der z.B. in Kenia, Vorort nicht nur das einheimische Personal –ohne Grund- als „Neger“ beschimpft.

    Sie glauben also, dass sich der spanische Tourist anders verhält? Der englische? Der Holländer? Was ist mit dem türkischen Gemüsehändler in Konya, der den Deutschen als Aleman verlacht und lachend das doppelte verlangt? Dieser Rassismus zählt nicht, gell?

    Und als Türke werde ich überall auf der Welt besser aufgenommen als meine deutschen Mitreisenden.

    Das mag sein. Angehörige von „armen“ Ländern werden in den meisten Ländern gerne aufgenommen. Ich will nicht sagen, dass da eine gehörige Portion Mitleid im Spiel ist (in Spanien durfte ich die Erfahrung mit tschechischen Mitbürgern machen), aber die Abneigung der Deutschen ist auch darin begründet, dass Deutschland trotz seiner Vergangenheit ein sehr erfolgreicher Staat ist. Teilweise ist es stumpfer Neid.

  18. zu Chile muss ich noch erwähnen, dass Ihre Darstellugen unglaubwürdig und überzogen sind. Ich war selbst viele Male in Chile und habe hier in Deutschland mehr als eine Handvoll chilenischer Freunde. Dass Chilenen Deutsche per se hassen, ist albern. Die einzigen, die keine Deutschen mögen, sind Türken bzw. Moslems im Allgemeinen.

  19. Herr Schneter,
    bezüglich Chile habe ich Ihnen meine Erfahrungen geschildert. Diese basieren anhand meiner Begegnungen mit dem ganz normalen Volk auf der Strasse.
    Es sind meine festgehaltenen Beobachtungen.

    Oder haben Sie schon mal türkische Autokolonnen nach Spanien gesehen?

    Nein, dafür aber Kolonnen von Deutschen nach Spanien. Auf Mallorca sollen doch die Deutschen von den Spaniern sehr beliebt sein – oder wie war das noch?

    Die eigenen Gewohnheiten versuchen auch die Deutschen in den Ländern einzuführen, wo sie sogar nur als Tourist unterwegs sind. Herrlich ist der Anblick, wenn deutsche Touristen im Urlaub in exotischen Ländern nach „Haxe mit Sauerkraut“ oder simpel nach Pizza greifen anstatt die landestypischen Küchen zu genießen.

    Der Umgang der meisten deutschen Touristen mit den farbigen Afrikanern ist beschämend, für meine Beobachtungen. Die, die diesem deutschen Klientel nachkommen sind Weiß-Südafrikaner.

    Ihre Erfahrung in Konya kann ich nachvollziehen 🙂 Hier sei erwähnt, dass Konya eine Stadt der Mystik ist. Die Bedeutung Ihrer Erfahrung mit dem dortigen Gemüsehändler hat eine andere Dimension. Es ist Mystik.
    Anders verhält es sich, wenn Sie in Istanbul im Topkapi Palast als Deutscher 12,50 Euro und als Türke 5,50 Euro Eintritt bezahlen müssen. Da haben sich schon so manche Türken auf die Barrikaden gestellt.

    Und Angehörige von „armen Ländern“ verfügen über einen Reichtum, der für die Deutschen nicht begreiflich ist. Dieser Reichtum ist es, der die Angehörigen „armer Länder“ in der Weltgeschichte so willkommen heißt. Dieser Reichtum ist es auch, mit dem Fremde in diesen „armen Ländern“ willkommen geheißen werden.
    Nicht nur wegen der naturgegebenen Charaktereigenschaft: Gastfreundschaft, sondern auch wegen dem Glauben an die historische Freundschaft zwischen Deutschland und der Türkei sind die Deutschen in Anatolien beliebt.
    Somit ist die Statistik von CNN wieder gekippt 🙂

  20. Hier sei erwähnt, dass Konya eine Stadt der Mystik ist. Die Bedeutung Ihrer Erfahrung mit dem dortigen Gemüsehändler hat eine andere Dimension. Es ist Mystik.

    Mystik? Nun ja, der Gemüsehändler ist ebenso in anderen Städten vertreten, mit „Stadt der Mystik“ hat das nichts zu tun. Ist aber eine nette Erklärung.

    Die eigenen Gewohnheiten versuchen auch die Deutschen in den Ländern einzuführen, wo sie sogar nur als Tourist unterwegs sind.

    Natürlich Hülya, das macht jedes Volk. Die Deutschen natürlich ebenso wie die Anatolier. Ich fragte nur, ob Sie meinen, die Spanier wären glücklicher mit den Türken als mit den Deutschen als Touristen?

    Auf Mallorca sollen doch die Deutschen von den Spaniern sehr beliebt sein – oder wie war das noch?

    Verständlich, dass die Deutschen dort verhasst sind.

    Nicht nur wegen der naturgegebenen Charaktereigenschaft: Gastfreundschaft, sondern auch wegen dem Glauben an die historische Freundschaft zwischen Deutschland und der Türkei sind die Deutschen in Anatolien beliebt.

    Stets geheuchelte Gastfreundschaft im Falle von Nicht-Moslems, glauben Sie’s mir. Hier gehts nur um bare Münze, als ständigen Nachbar möchte man keinen Mitteleuropäer, es sei denn, er schafft Devisen ran.

    Herrlich ist der Anblick, wenn deutsche Touristen im Urlaub in exotischen Ländern nach „Haxe mit Sauerkraut“ oder simpel nach Pizza greifen anstatt die landestypischen Küchen zu genießen.

    Ha ha, wie gut, dass der Türke kulinarisch so experimentierfreudig ist! Das Naturel des Türken ist es, fremde Kulturen zu entdecken, in der Welt herumzureisen und ob seiner ausgeprägten Toleranz Bestandteile anderer Kulturen auch für sich anzunehmen. Herrlich der Anblick, wenn türkische Touristen sich hier in Deutschland nach türkischer Pizza oder simpel nach Döner greifen, anstatt die landestypische Küche zu genießen.

  21. Und Angehörige von „armen Ländern“ verfügen über einen Reichtum, der für die Deutschen nicht begreiflich ist. Dieser Reichtum ist es, der die Angehörigen „armer Länder“ in der Weltgeschichte so willkommen heißt. Dieser Reichtum ist es auch, mit dem Fremde in diesen „armen Ländern“ willkommen geheißen werden.

    Versuchen Sie bitte, diesem Reichtum einen Namen zu geben, damit ich eine bessere Vorstellung davon erhalte, was Sie sich so vorstellen.

    Im Grunde genommen ist es so: Wir verteidigen unsere Herkunft, oder soll ich Ihres Erachtens sagen: Ja, Sie haben Recht, liebe Hülya, wir Deutschen sind rassistisch, intolerant, zeckenhaft? Nur wir Deutschen tragen die Schuld an der Nicht-Integration der Türken, die sich alle vorbildlich verhalten und deren ansteckende Lebensfreude von den maschinenhaft eiskalten Deutschen rigoros abgeleht wird? Von Türken hört man immer nur, dass die Deutschen direkt oder indirekt Schuld an ihrer Misere sind.

    Glauben Sie es mir, ich verachte den Großteil der Deutschen ebenso. Aber ich verachte auch die Masse der anderen Völker. Lange Zeit war ich in Spanien, die Masse ist ebenso verachtenswert. Und die der Türken ebenso.

  22. Sie können, wenn überhaupt leider nur mit einer Gottheit Namens “Wotan” aufwarten bzw. dienen, mehr entsprang leider nicht aus ihrer Gegend – leider!

    Machen Sie sich mal schlau, wer Allah wo erschaffen bzw. erfunden hat, dann reden wir weiter. Kann mich nicht erinnern, dass die Türken einen Gott im Weltensystem implementiert hätten. Mit den Christen von damals, die in Ihrer Region lebten, hat doch wohl der Türke nichts, aber auch gar nichts mehr gemein. Von den Türken kommt überhaupt sehr, sehr wenig relevantes, nur mal so nebenbei bemerkt.

 

WichtigeLinks

JurBlogEmpfehlungen

Blog'n'Roll