Passagiere fordern Ausschluss arabischer Mitreisender
21. August 2006 | Von E. S. | Kategorie: Leitartikel | Keine Kommentare |Beim Boarding im spanischen Ferienparadies Malaga erregten zwei asiatisch aussehende Fluggäste das Misstrauen ihrer Mitreisenden. Da einige der 150 Passagiere meinten, die Männer würden mit arabischem Akzent sprechen, verließen sechs von ihnen kurz vor dem Start die Monarch wieder.
… Nachdem Beschwichtigungsversuche der Piloten erfolglos blieben, mussten die beiden völlig harmlosen Männer die Maschine tatsächlich verlassen. Schlimmer noch, ohne jeden Verdachtsmoment wurden sie – während die Monarch abhob – von spanischen Sicherheitsbeamten festgehalten und verhört.
In dem Vorfall spiegelt sich nach Einschätzung von Terrorexperten und Psychologen ein Effekt der derzeitigen Anti-Terrorpolitik Europas und der USA wieder, in der Terrorismus unabdingbar mit dem Islam verknüpft sei. Menschen würden in Folge automatisch eine Verbindung zwischen arabischer Herkunft und Terrorgefahr herstellen. Dieses irrationale Verhalten sei besonders bei subjektiv als solche wahrgenommenen Risikosituationen, wie dem Besteigen eines Flugzeugs, nicht untypisch.
Britische Parlamentsabgeordnete entschuldigten sich für den Vorfall. Der innenpolitische Sprecher der konservativen Opposition sprach mit Blick auf Monarch Airlines Flug 613 von einem „Sieg der Terroristen“. Es sei „aberwitzig, Menschen wegen ihrer Hautfarbe zu Opfern zu machen“.
Quelle: Aero.de
Ekrem Senol – Köln, 21.08.2006