Irgendwie doch dabei

25. Juni 2006 | Von | Kategorie: Leitartikel | Keine Kommentare |

Im Achtelfinal Spiel der Fußballweltmeisterschaft Deutschland gegen Schweden fing alles an. Deutschland schaukelte den verdienten 2:0 Sieg gegen die Schweden nach Hause. Der Schiedsrichter führte seine Pfeife ein letztes Mal in den Mund und pfiff die Partie zu Ende. Ganz Deutschland ist seit dem im Freudentaumel und alle feiern mit. Eine volle Stunde nach dem Schlusspfiff führ ich nach Hause. Da bot sich mir ein Bild, den ich bis dato noch nie gesehen hatte. Auch nicht nach dem Finaleinzug bei der letzten Weltmeisterschaft.

Im Achtelfinal Spiel der Fußballweltmeisterschaft Deutschland gegen Schweden fing alles an. Deutschland schaukelte den verdienten 2:0 Sieg gegen die Schweden nach Hause. Der Schiedsrichter führte seine Pfeife ein letztes Mal in den Mund und pfiff die Partie zu Ende. Ganz Deutschland ist seit dem im Freudentaumel und alle feiern mit. Eine volle Stunde nach dem Schlusspfiff führ ich nach Hause. Da bot sich mir ein Bild, den ich bis dato noch nie gesehen hatte. Auch nicht nach dem Finaleinzug bei der letzten Weltmeisterschaft. Eine handvoll Fußballfans standen mitten auf einer großen Kreuzung und schwenken begeistert Deutschlandfahnen und begrüßten und bejubelten jeden Autofahrer, der vorbeifuhr. Auch ich musste unter eine Deutschlandfahne durchfahren, die galant über meinen Wagen gehalten wurde. Es sollte aber noch besser kommen. Eine sonst eher wenig befahrene Straße war zugesperrt von Hunderten Autos. Alle hupten, schrieen und tanzten. Die Menschen saßen auf den Motorhauben, in den Seitentüren zum Fenster hinaus und schwenken schwarz-rot-gold. Alles stimmte, nur die Farben waren ungewohnt.

Als die türkische Nationalmannschaft bei der WM 2002 in Südkorea/Japan die Halbfinale erreichte gab es ähnliche Bilder. Der Begriff Autokorso bekam eine ganz neue Bedeutung und Dimension. Nicht nur mit schicken Kabrios und darin/darauf sitzenden Schönheiten, nein mit Sattelzügen wurden Autokorsos gebildet. Es waren Dimensionen, die auch für den eingefleischten Türken neu waren. Zugegeben, ich fand das alles etwas übertrieben und fragte mich, was wohl Deutsche über diesen Umstand denken: „Die müssen uns für verrückt halten“.

Heute sind keine Sattelschlepper unterwegs, aber die Autokorsos sind original. Heute sind zwar die Farben anders, aber die Anzahl der Fahnen stimmen. Heute wird zwar keine Volklore getanzt aber kräftig geschunkelt. Schön, dass meine Gedanken von 2002 falsch waren. Schön, dass man voneinander abkuckt und schön, dass die Türkei irgendwie doch dabei ist.

Ekrem Senol – Köln, 25.06.2006

Keine Kommentare möglich.

 

WichtigeLinks

JurBlogEmpfehlungen

Blog'n'Roll